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Der Gummibaum oder Indische Kautschukbaum (Ficus elastica)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Feigen (Ficus), zu der auch die essbaren Feigen gehören, in der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Er wird in die Gruppe der Banyan-Feigen eingeordnet, zu denen auch die im Buddhismus bedeutsame Pappelfeige (Banyan-Baum) gehört.

Gummibaum

Gummibaum (Ficus elastica), am natürlichen Standort mit Luftwurzeln.

Systematik
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)
Tribus: Ficeae
Gattung: Feigen (Ficus)
Untergattung: Urostigma
Art: Gummibaum
Wissenschaftlicher Name
Ficus elastica
Roxb.

Seine ursprüngliche Heimat hat Ficus elastica in einem Gebiet von Nordostindien (Assam) bis nach Indonesien (Sumatra und Java). Heute ist er jedoch eine weit verbreitete Zimmerpflanze sowie ein Ziergehölz in den Tropen und Subtropen, das häufig in Parks, Gärten und als Straßenbaum gepflanzt wird.


Beschreibung und Ökologie


Illustration aus Koehler’s Arzneipflanzenbuch 1887
Illustration aus Koehler’s Arzneipflanzenbuch 1887
Zweig mit wechselständigen, gestielten Laubblättern und „Feigen“
Zweig mit wechselständigen, gestielten Laubblättern und „Feigen“
Ficus elastica, Laubblätter; ein Nebenblatt umhüllt zum Schutz das sich entwickelnde neue Blatt
Ficus elastica, Laubblätter; ein Nebenblatt umhüllt zum Schutz das sich entwickelnde neue Blatt
Als Straßenbaum in Bogotá; im Hintergrund noch eine andere Ficus-Art
Als Straßenbaum in Bogotá; im Hintergrund noch eine andere Ficus-Art

Erscheinungsbild und Blatt


Bei Ficus elastica handelt es sich um eine baumwürgende Hemiepiphyte (Würgerfeige),[2] einen immergrünen Baum, der eine Wuchshöhe von 20 bis 40 Meter (selten bis 60 Meter) und einen Stammdurchmesser bis zu 2 Meter erreichen kann. Die Borke ist hellbraun bis mittelbraun und glatt. Der Stamm ist unregelmäßig und entwickelt Luftwurzeln und Brettwurzeln zur festen Verankerung im Boden und zur Abstützung der schweren Äste. Junge Pflanzen findet man auch als Epiphyten wachsend.

Bei Verletzung geben die vegetativen Pflanzenteile reichlich weißen Milchsaft (Latex) ab. Da er für Latexallergiker ein Auslöser allergischer Reaktionen bis hin zu anaphylaktischen Reaktionen sein kann, sollten diese ihn meiden.

Die wechselständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 2 bis 5 cm lang. Die einfache ganzrandige, ledrige Blattspreite ist 8 bis 35 Zentimeter lang und 5 bis 15 Zentimeter breit. Die Blattoberseite ist glänzend dunkelgrün und die Blattunterseite ist hellgrün. Die Blattgröße ist bei jungen Pflanzen, die in der Natur mit dem wenigen Licht im Unterholz auskommen müssen, am größten (gelegentlich bis 45 Zentimeter) und viel kleiner bei älteren Bäumen. Die Nebenblätter sind zu einem großen Nebenblatt verwachsen, das das junge Blatt vor der Entfaltung wie eine Tüte schützt. Es ist meist dunkelrot, etwa 10 cm lang und wird beim Entfalten des Blattes abgestoßen. Die Blätter enthalten Zystolithen.


Generative Merkmale


Ficus elastica sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Wie bei anderen Ficus-Arten benötigen die Blüten eine besondere Art symbiotisch (obligater Mutualismus) lebender Feigenwespen zur Bestäubung. Deshalb benötigt der Gummibaum keine farbigen oder duftenden Blüten, um Bestäuber anzulocken. Die Blüten befinden sich im Inneren eines Blütenstandes. Diese Blütenstände werden paarweise achselständig an blattlosen, kleinen Zweigen gebildet. Sie sind fast ungestielt und etwa 10 × 5 bis 8 mm groß. Männliche und weibliche, davon gibt es fertile und die sterilen Gallenblüten, Blüten befinden sich in einem Blütenstand. Die gestielten männlichen Blüten besitzen vier Kelchblätter und nur ein staubfadenloses Staubblatt. Die ungestielten weiblichen Blüten besitzen einen langen Griffel, der in einer vergrößerten, mehr oder weniger kopfigen Narbe endet. Die sterilen Gallenblüten besitzen vier Kelchblätter und einen kurzen, gekrümmten Griffel.

Die Frucht ist eine kleine, gelbgrüne, bei einer Länge von etwa 1 Zentimeter ovale Feige, die kaum genießbar ist. Fruchtbare Samen sind nur enthalten, wenn die Blüte durch die spezifische Feigenwespe bestäubt wurde.


Chromosomenzahl


Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26, seltener 39.[3]

Sorte mit panaschierten Laubblättern
Sorte mit panaschierten Laubblättern

Kultur und Verwendung


Ficus elastica wird weltweit als Zierpflanze genutzt, in warmen Gegenden im Freien, in kühleren Klimaten als Zimmerpflanze. Es gibt verschiedene Sorten, auch solche mit hell panaschierten Blättern, also weiß-grünen Blättern.

Der Gummibaum bevorzugt helles Sonnenlicht, kommt jedoch auch mit wenig Licht aus. Er ist tolerant gegen Trockenheit, bevorzugt aber feuchtes Erdreich ohne Staunässe. Er wächst besonders gut in feuchter, tropischer Umwelt.

Diese Art und ihre Sorten werden vegetativ durch Stecklinge oder selten durch Abmoosen vermehrt. Aussaat ist möglich. Auch eine Gewebekultur kann zu einer schnellen, großen Vermehrungsrate genutzt werden.

Der bei Verletzungen austretende, Naturkautschuk enthaltende weiße Milchsaft („Latex“) kann zur Gummiherstellung verwendet werden. Zur kommerziellen Latexgewinnung wird jedoch praktisch nur der Kautschukbaum (Hevea brasiliensis) eingesetzt. Der Gummibaum ist aber nicht näher mit diesem verwandt.


Literatur



Siehe auch



Einzelnachweise


  1. C. Birnbaum, C. Böttger u. a. (Hrsg.), W. Hamm (Verf.): Die Chemie des täglichen Lebens. 7. Auflage, 5. Band aus der Reihe: Das neue Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. Springer, 1878, ISBN 978-3-662-33693-9 (Reprint), S. 386.
  2. Rhett D. Harrison, Kwek Yan Chong, Nguyet Minh Pham et al.: Pollination of Ficus elastica: India rubber re-establishes sexual reproduction in Singapore. In: Scientific Reports. Volume 7, Article number: 11616 (2017), doi:10.1038/s41598-017-09873-z.
  3. Ficus elastica bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.


Commons: Gummibaum (Ficus elastica) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Gummibaum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

На других языках


- [de] Gummibaum

[en] Ficus elastica

Ficus elastica, the rubber fig, rubber bush, rubber tree, rubber plant, or Indian rubber bush, Indian rubber tree, is a species of flowering plant in the family Moraceae, native to eastern parts of South and Southeast Asia. It has become naturalized in Sri Lanka, the West Indies, and the US state of Florida.[2][3]

[es] Ficus elastica

Ficus elastica, llamado comúnmente árbol del caucho,[1] o gomero, es una especie perennifolia del género Ficus, nativa del nordeste de India (Assam), oeste de Indonesia (Sumatra y Java). Fue introducida en Europa en 1815 como planta de interior.

[it] Ficus elastica

Ficus elastica Roxb. ex Hornem. è una pianta arborea della famiglia delle Moracee, originaria dell'Asia tropicale[1]; è noto come fico del caucciù per il lattice bianco usato per la produzione del caucciù.mw-parser-output .chiarimento{background:#ffeaea;color:#444444}.mw-parser-output .chiarimento-apice{color:red}[senza fonte].

[ru] Фикус каучуконосный

Фикус каучуконосный, или Фикус эластичный (лат. Ficus elastica) — вид растений из рода Фикус (Ficus) семейства Тутовые (Moraceae).



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