bio.wikisort.org - Pflanze

Search / Calendar

Armands Kiefer[1] (Pinus armandii) ist ein großer, immergrüner Nadelbaum aus der Gattung der Kiefern (Pinus) mit zu fünft, selten bis zu siebt wachsenden, meist 8 bis 14 Zentimeter langen Nadeln. Die Samenzapfen erreichen ebenfalls eine Länge von 8 bis 14 Zentimetern. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in China, auf Taiwan und im Norden von Myanmar. Es werden meist drei Varietäten unterschieden, wobei eine davon auch als eine eigene Art beschrieben wird. Andere Autoren rechnen zwei weitere Arten als Varietäten der Art zu. Armands Kiefer wird in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet eingestuft. Das Holz wird kaum genutzt, die Art ist jedoch in China eine beliebte Zierpflanze.

Armands Kiefer

Kiefernwald mit Armands Kiefer im Diancang Shan

Systematik
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Pinoideae
Gattung: Kiefern (Pinus)
Untergattung: Strobus
Art: Armands Kiefer
Wissenschaftlicher Name
Pinus armandii
Franch.

Beschreibung


Illustration[2]
Illustration[2]

Erscheinungsbild


Armands Kiefer wächst als immergrüner Baum, der eine Höhe von 30 bis 35 Metern erreicht. Der Stamm erreicht einen Brusthöhendurchmesser von bis zu 100 Zentimetern. Die Stammborke ist grau oder purpurn grau, anfangs glatt und zerbricht bei älteren Bäumen in große, mehr oder weniger rechteckige Platten. Die Äste junger Bäume wachsen in Scheinwirteln und bilden eine konische Krone, bei älteren Bäumen verbreitert sie sich zu einer runden und offenen Krone. Die benadelten Zweige sind glatt. Junge Triebe sind unbehaart, anfangs grün, graugrün oder graubraun und manchmal blaugrün bereift. Sie färben sich später braun.[3]


Knospen und Nadeln


Die vegetativen Knospen sind zylindrisch und etwas harzig. Endständige Knospen sind 10 bis 15 Millimeter lang, die seitständigen sind kleiner und stärker eiförmig. Die Nadeln wachsen meist zu fünft, selten zu sechst oder siebt in einer früh abfallenden, 2 bis 7 Millimeter langen, basalen Nadelscheide aus zarten Schuppen. Die Nadeln sind dunkelgrün, abstehend oder hängend, dünn und biegsam, mit einer Verdickung an der Basis und häufig nahe der Basis gekrümmt. Sie sind manchmal ab 5 meist 8 bis 14 Zentimeter lang und 1,0 bis 1,5 Millimeter breit mit dreieckigem Querschnitt. Nur die beiden adaxialen Seiten zeigen dünne Spaltöffnungslinien. Es werden meist drei, seltener nur zwei oder bis zu sieben Harzkanäle gebildet. Die Nadeln bleiben zwei bis drei Jahre am Baum.[3][4]


Zapfen und Samen


Die Pollenzapfen wachsen spiralig angeordnet in langgezogenen Gruppen an der Basis junger Triebe. Sie sind grünlich-weiß mit einer rötlichen Spitze, zylindrisch bis eiförmig-ellipsoid, meist 1,5 bis 2,5 selten bis 3 Zentimeter lang, dünn oder dick.[3]

Die Samenzapfen wachsen einzeln oder paarweise. Sie sind anfangs grün und stehen aufgerichtet, später wachsen sie mehr oder weniger hängend auf kräftigen, 2 bis 3 Zentimeter langen, gebogenen, kräftigen Stielen. Die Zapfen sind oft harzig, konisch-zylindrisch und 8 bis 14 Zentimeter lang. Sie haben geöffnet einen Durchmesser von 5 bis 8 Zentimetern und färben sich dann in unterschiedlichen Brauntönen. Die 70 bis 100 Samenschuppen sind holzig und steif, 3 bis 4 Zentimeter lang, 2,5 bis 3,0 Zentimeter breit und mit Ausnahme der nahe der Zapfenbasis stehenden Schuppen etwas nach innen gebogen. Sie haben an der adaxialen Basis zwei Einbuchtungen, welche die Samen enthalten. Die Apophyse ist rhombisch oder dreieckig, oft dick holzig, hell gelblich-braun oder dunkel rotbraun und hat einen geraden oder leicht zurückgebogenen Rand. Der Umbo liegt am Ende der Apophyse und ist unscheinbar und stumpf.[3][4]

Die Samen sind hell- oder dunkelbraun bis schwarz, verkehrt eiförmig, 10 bis 15 Millimeter lang und 6 bis 10 Millimeter breit. Die Samen sind flügellos oder haben einen schmalen Kamm am abaxialen Rand. Selten wird ein rudimentärer, 1 bis 4 selten bis 7 Millimeter langer Samenflügel gebildet.[3]


Verbreitung, Ökologie und Gefährdung


Der heilige Hua Shan in der Provinz Shaanxi, rechts ein Exemplar von Armands Kiefer
Der heilige Hua Shan in der Provinz Shaanxi, rechts ein Exemplar von Armands Kiefer

Das natürliche Verbreitungsgebiet von Armands Kiefer liegt in China in der Provinz Anhui, in Chongqing, im Süden der Provinz Gansu, zentral und im Nordwesten von Guizhou, in Guangxi und Hainan, im Südwesten von Henan, im Westen von Hubei, im Süden von Shaanxi und von Shanxi, in Sichuan, in Yunnan und im äußersten Südosten des Autonomen Gebiets Tibet, auf Taiwan und im Norden von Myanmar.[5][3] Die Art wächst in Gebirgen in Höhen von 900 bis 3500 Metern. Das Verbreitungsgebiet wird der Winterhärtezone 7 zugerechnet mit mittleren jährlichen Minimaltemperaturen von −17,7 bis −12,3 °Celsius (0 bis 10 °Fahrenheit). Man findet sie selten in Reinbeständen, jedoch häufig zusammen mit anderen Nadelbäumen wie Vertretern der Tannen (Abies), der Fichten (Picea) und der Douglasien (Pseudotsuga), im Südwesten Chinas auch mit Vertretern der Lärchen (Larix). Armands Kiefer findet man jedoch häufiger als diese Arten auf felsigen, flachgründigen Böden, auf denen andere Arten, beispielsweise auch Laubbäume, weniger konkurrenzfähig sind.[3][4]

In der Roten Liste der IUCN wird Armands Kiefer, obwohl zwei der drei Varietäten als gefährdet gelten, als nicht gefährdet („Least Concern“) eingestuft, wobei das Verbreitungsgebiet der gefährdeten Varietäten klein ist. Es ist unbekannt, ob die Größe des Gesamtbestands gleichbleibend ist, die Bestände zunehmen oder abnehmen. Hauptbedrohung dürfte das Fällen der Bäume sein, um das Holz lokal zu nutzen. Jedoch hat das Holz nur geringe wirtschaftliche Bedeutung, daher dürfte die Bedrohung gering sein. Einige der Bestände wachsen in geschützten Gebieten.[6]


Systematik und Forschungsgeschichte


Armands Kiefer (Pinus armandii) ist eine Art aus der Gattung der Kiefern (Pinus), in der sie der Untergattung Strobus, Sektion Quinquefoliae, Untersektion Strobus zugeordnet ist.[4][7] Die Art wurde 1884 von Adrien René Franchet in Nouvelles Archives du Muséum d’Histoire Naturelle erstbeschrieben.[8] Der Gattungsname Pinus wurde schon von den Römern für mehrere Kiefernarten verwendet.[9] Das Artepitheton armandii erinnert an den französischen Missionar und Biologen Armand David (1826–1900), der die Pflanzenwelt Chinas erkundete und auch das Typusexemplar fand.[3][4]

Es werden drei Varietäten unterschieden:

James E. Eckenwalder ordnet zwei weitere Varietäten, Pinus armandii var. amamiana (G.Koidzumi) Hatusima[4] und Pinus armandii var. fenzeliana (Handel-Mazzetti) Eckenwalder[17] der Art Pinus armandii zu, die von Aljos Farjon als eigene Arten Pinus amamiana und Pinus fenzeliana eingestuft werden. Eckenwalder begründet das mit der Ähnlichkeit der Standorte und der Ähnlichkeit in der Morphologie der Vertreter, beispielsweise des ähnlichen Baus der Samenzapfen und der ungeflügelten oder nur schwach geflügelten Samen.[4]

Weitere Synonyme der Art lauten Pinus excelsa var. chinensis Patschke, Pinus levis Lemée & H.Lév. und Pinus scipioniformis Mast.[18]


Verwendung


Armands Kiefer hat als Holzlieferant nur eine geringe Bedeutung. Sie ist jedoch in China ein häufiger Zierbaum und wurde von Armand David 1895 auch in Frankreich eingeführt. Außerhalb von China wird sie trotzdem nur selten in Parks und Gärten verwendet, ist aber in Arboreten auf der ganzen Welt häufig.[3]


Quellen



Literatur



Einzelnachweise


  1. Deutscher Name nach Roloff, Bärtels: Flora der Gehölze, S. 760
  2. Illustration aus Curtis's Botanical Magazine, Band 136, London, 1910 online
  3. Aljos Farjon: A Handbook of the World's Conifers, Band 2, S. 633
  4. James E. Eckenwalder: Conifers of the World, S. 411
  5. Pinus armandii im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  6. Pinus armandii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013. Eingestellt von: Aljos Farjon, 2011. Abgerufen am 24. August 2013.
  7. Aljos Farjon: A Handbook of the World's Conifers, Band 2, S. 609
  8. Liguo Fu, Nan Li, Thomas S. Elias, Robert R. Mill: Pinus armandii, in Flora of China, Band 4, S. 23
  9. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 487
  10. Pinus armandii var. armandii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013. Eingestellt von: Aljos Farjon, 2011. Abgerufen am 25. August 2013.
  11. Aljos Farjon: A Handbook of the World's Conifers, Band 2, S. 634
  12. Pinus armandii var. dabeshanensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013. Eingestellt von: Aljos Farjon, 2011. Abgerufen am 24. August 2013.
  13. Pinus dabeshanensis. In: The International Plant Name Index. Abgerufen am 25. August 2013 (englisch).
  14. Pinus armandii var. dabeshanensis. In: The International Plant Name Index. Abgerufen am 25. August 2013 (englisch).
  15. Liguo Fu, Nan Li, Thomas S. Elias, Robert R. Mill: Pinus fenzeliana var. dabeshanensis, in Flora of China, Band 4, S. 24
  16. Pinus armandii var. mastersiana in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013. Eingestellt von: Aljos Farjon, 2011. Abgerufen am 24. August 2013.
  17. James E. Eckenwalder: Conifers of the World, S. 412
  18. Pinus armandii. In: The Plant List. Abgerufen am 24. August 2013.


Commons: Armands Kiefer (Pinus armandii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Armands Kiefer

[en] Pinus armandii

Pinus armandii, the Armand pine[2] or Chinese white pine, is a species of pine native to China,[3] occurring from southern Shanxi west to southern Gansu and south to Yunnan, with outlying populations in Anhui. It grows at altitudes of 2200–3000 m in Taiwan, and it also extends a short distance into northern Burma.[4] In Chinese it is known as "Mount Hua pine" (华山松).

[ru] Сосна белая китайская

Сосна́ бе́лая кита́йская, или Сосна Арма́на (лат. Pīnus armāndii) — вид растений рода Сосна (Pinus) семейства Сосновые (Pinaceae). Латинское название присвоено в честь Армана Давида, который интродуцировал растение в Европе.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии