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Ottilie Wilmanns (* 24. Oktober 1928 in Bremen) ist eine deutsche Botanikerin und emeritierte Professorin der Fakultät für Biologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.


Leben und Wirken


Otti Wilmanns stammt aus einer alten hanseatischen Kaufmanns- und Gelehrtenfamilie und ist in Bremen aufgewachsen. Sie verbrachte kriegsbedingt einen Teil ihrer Schulzeit in Tuttlingen. Nach dem Abitur begann Otti Wilmanns im August 1948 eine Landwirtschaftslehre auf einem Hof im Bodensee-Hinterland, bevor sie im Juli 1949 das Universitätsstudium in Tübingen aufnahm. Sie studierte Biologie, Geologie und Chemie in Tübingen und Göttingen. Einflussreiche Lehrer waren Walter Zimmermann, Konrad Buchwald und die Geologen Georg Wagner und Eugen Seibold.

1955 schloss sie ihr Studium mit Staatsexamen für das Höhere Lehramt und Promotion mit einer Arbeit über die Pflanzengesellschaften und Standorte des Naturschutzgebietes „Greuthau“ und seiner Umgebung an der Universität Tübingen ab.[1]

Nach Assistenzzeit und Habilitation für Botanik wirkte sie ab 1961 als Wissenschaftliche Rätin am Lehrstuhl für Botanik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo sie die Fächer Geobotanik und Systematik vertrat. 1975 wurde sie auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Geobotanik berufen. Otti Wilmanns wurde 1996 emeritiert.

Ihre Forschungen betreffen alle Facetten der Pflanzensoziologie, besonders Standortsökologie und Dynamik der Vegetation. Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegen in folgenden Themenkreisen:

Zusammen mit Günther Osche hat Otti Wilmanns der Erforschung der Interaktion von Flora und Fauna und damit der jungen Disziplin der Biozönologie einen wesentlichen Anschub gegeben.

Bei ihren Untersuchungen und vor allem bei der Ausbildung der Studenten legte sie großes Gewicht auf die naturschutzorientierte Grundlagenforschung sowie auf die praktische Nutzanwendung pflanzensoziologischer und biozönologischer Arbeitsweisen.

So hat sie nach einer 1973 zusammen mit Helga Rasbach durchgeführten beispielhaften Kartierung der Biotope des Kaiserstuhls im Jahr 1976 den Anstoß zur "Pilotstudie Biotopkartierung Baden-Württemberg" gegeben und diese mit ihren Mitarbeitern und Studenten modellartig für den südbadischen Raum umgesetzt. Die von ihr entwickelte Kartierungs-Methodik wurde in der Folge von der damaligen Landesanstalt für Umweltschutz für die Biotopkartierung im gesamten Land übernommen.

Nach ihrer Emeritierung hat sich Otti Wilmanns unter anderem mit der Besiedlungsgeschichte des Mittleren Schwarzwaldes befasst. Als Ergebnis ihrer Forschungen wies sie 2009 in einer Publikation nach, dass im Gebiet der Flüsse Kinzig und Elz Galloromanen gelebt hatten, indem sie die sprachlichen Wurzeln von Flurnamen analysierte und ihre These mit landschaftsökologisch-geobotanischen Fakten im Gelände untermauerte. Anhand von Klimadaten, den geologischen Gegebenheiten und der Vegetation konnte sie eine besonders günstige Lage für die frühen Siedlungen nachweisen.[2]

Otti Wilmanns ist für mehrere Studentengenerationen ein großes Vorbild als Hochschullehrerin. Sie hat sich in mehreren Publikationen mit der Didaktik und Methodik botanischer und landschaftskundlicher Exkursionen auseinandergesetzt. Beispielhaft ist ihr 2001 erschienener Exkursionsführer Schwarzwald, in dem sie anhand von 45 Wanderrouten Landschaft und Vegetation des Schwarzwaldes vermittelt.

Zur Förderung junger Forscher auf dem Gebiet der Pflanzensoziologie hat sie die Otti-Wilmanns-Stiftung gegründet. Sie war ehrenamtlich in der Kommission Reinhaltung der Luft tätig.[3]


Ehrungen



Schriften (Auswahl)



Literatur



Einzelnachweise


  1. Datensatz der Dissertation auf d-nb.info (zuletzt abgerufen am 6. Dezember 2020).
  2. Mitteilung der Uni Freiburg zum 85. Geburtstag
  3. Kommission Reinhaltung der Luft (Hrsg.): Aufbau – Aufgaben – Ergebnisse. Düsseldorf 1977, S. 151.
  4. Jahreshauptversammlung des Landesvereins für Naturkunde und Naturschutz (BLNN); abgerufen am 25. September 2016


Personendaten
NAME Wilmanns, Otti
ALTERNATIVNAMEN Wilmanns, Ottilie (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Botanikerin und Hochschullehrerin
GEBURTSDATUM 24. Oktober 1928
GEBURTSORT Bremen



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