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Christoph Jacob Trew [trɔʏ̯] (* 26. April 1695 in Lauf an der Pegnitz; † 18. Juli 1769 in Nürnberg) war ein deutscher Arzt und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Trew“.

Porträt veröffentlicht in seinem Werk Plantae selectae
Porträt veröffentlicht in seinem Werk Plantae selectae

Leben und Wirken


Trew war der Sohn eines Apothekers, studierte Medizin in Altdorf bei Nürnberg und begann 1717 eine dreijährige Studienreise. Sie führte ihn nach Würzburg, Frankfurt am Main, Darmstadt, Mainz, Straßburg, durch die Schweiz und schließlich nach Paris, wo er 13 Monate blieb. Anschließend hielt sich Trew ein Jahr in Leiden auf. Von dort aus führte ihn seine Reise nach Hamburg, Danzig und Königsberg. Auf der Rückreise besuchte Trew Leipzig, Halle an der Saale, Jena und Erfurt. 1720 kam er in Nürnberg an, und wurde dort als „Physicus ordinarius“ (Ordentlicher Amtsarzt) in das Collegium medicum aufgenommen.

Mit den Nürnberger Ärzten Johann Christoph Götze (1688–1733), Johann Christoph Homann (1703–1730), Christoph Wilhelm Preisler (1702–1734) und Johann Heinrich Schulze gründete Trew 1730 die Societas Commercii Literarii. Das von der Gesellschaft zwischen 1731 und 1745[1] herausgegebene Wochenblatt Commercium litterarium ad rei medicinae et scientiae naturalis gilt als erste rein medizinische Fachzeitschrift im deutschen Sprachgebiet. Trew verfasste für das Blatt 133 anatomische, chirurgische oder botanische Beiträge. Seit 1734 war er dessen alleiniger Herausgeber. 1743 wurde Trew Herausgeber („Director Ephemeridum“) der Kaiserlich-Leopoldinisch-Carolingischen Akademie der Naturforscher und gab als solcher die Zeitschrift der Leopoldina heraus.[2] Für die Zeitschrift verfasste er 137 Abhandlungen.

Über seine ärztliche Praxis hinaus führte er medizinische Grundlagenforschung durch und lehrte an der Universität. Er war Gönner und Freund des Pflanzenmalers Georg Dionysius Ehret. Viele von Ehrets Pflanzenzeichnungen gingen an Trew und dienten später als Illustrationen für dessen Werke Hortus nitidissimIs (1750–1786) und Plantae selectae (1750–1773).

Am 27. Januar 1727 wurde Trew mit dem akademischen Beinamen Heraclianus als Mitglied (Matrikel-Nr. 394) in die Leopoldina aufgenommen.[3] Am 17. April 1746 wurde er als Mitglied in die Royal Society aufgenommen.[4]

Trews Grab befindet sich auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg.


Nachlass


Trew hinterließ die größte bekannte Briefsammlung mit medizinischem und naturwissenschaftlichem Schwerpunkt (sie enthält mehr als 19.000 Briefe, unter anderem von Albrecht von Haller, Conrad Gessner, Lorenz Heister und Johann Peter Ernst von Scheffler).

Seine Bibliothek, die 23.845 physische Bände mit 34.000 Titeln enthält, ist einer der größten naturkundlichen Wissensspeicher seiner Zeit. 1768 überließ er seine komplette Sammlung der Universität Altdorf. Nach Auflösung der Universität 1809 gelangte sie an die Universitätsbibliothek in Erlangen, die sie noch heute besitzt. Dort befinden sich auch fünf seiner sechs Stammbücher, die er von 1713 bis 1769 geführt hat und in denen sich zahlreiche bedeutende Vertreter des europäischen Geisteslebens eingetragen haben. Die dazugehörige 19.000 Briefe umfassende Briefsammlung wurde in den Jahren 1930 bis 1940 durch Eleonore Schmidt-Herrling durchgesehen und katalogisiert, die auch bei der historischen Beschreibung des Buchbestands half.


Ehrungen


Nach Trew sind die Pflanzengattungen Trevia L. (1753), Trewia L. (orth. var., 1754), Wetria Baill. (1858), Pseudotrewia Miq. (1859), Wetriaria (Müll. Arg.) Kuntze (1903) und Neotrewia Pax & K.Hoffm. (1914) benannt.[5]


Schriften (Auswahl)



Literatur



Biografien



Zur Rezeption




Commons: Christoph Jakob Trew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Commercivm litterarivm ad rei medicae et scientiae natvralis incrementvm institvtvm qvo qvicqvid novissime observatvm agitatvm scriptvm vel peractvm est svccinte dilvcideqve exponitvr. (OPACplus).
  2. Marion Mücke, Thomas Schnalke: Briefnetz Leopoldina: die Korrespondenz der Deutschen Akademie der Naturforscher um 1750. Walter de Gruyter, 2009.
  3. Mitgliedseintrag von Christoph Jakob Trew bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 21. Februar 2016.
  4. Eintrag zu Trew; Christopher Jacob (1696 - 1769) im Archiv der Royal Society, London
  5. Frans A. Stafleu, Richard S. Cowan: Taxonomic Literature: A selective guide to botanical publications and collections with dates. 2. Auflage, Band 6, 1986, S. 484 (online).
Personendaten
NAME Trew, Christoph Jacob
ALTERNATIVNAMEN Treu, Christoph Jacob; Trew, Christoph Jakob; Heraclianus
KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und Botaniker
GEBURTSDATUM 26. April 1695
GEBURTSORT Lauf an der Pegnitz
STERBEDATUM 18. Juli 1769
STERBEORT Nürnberg

На других языках


- [de] Christoph Jacob Trew

[en] Christoph Jacob Trew

Christoph Jacob Trew (16 April 1695 in Lauf an der Pegnitz – 18 July 1769) was a German botanist.

[ru] Трев, Кристоф Якоб

Кристоф Якоб Трев (нем. Christoph Jacob Trew[1][2][3][4][5] или нем. Christoph Jakob Trew[1][6][7][8][9][10], 16 апреля 1695 — 18 июля 1769) — немецкий ботаник[1][2][8][9][10], анатом[1], естествоиспытатель[11], врач[1][2][3][4][7][11], доктор медицинских наук[8], архиятр[8].



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