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August Seybold (* 7. Dezember 1901 in Heidenheim an der Brenz; † 11. Dezember 1965 in Heidelberg)[1] war ein deutscher Botaniker und Hochschullehrer.

August Seybold 1963
August Seybold 1963

Leben und Wirken


Seybold, der 1925 in München promovierte, war ab 1934 Professor in Heidelberg. Er wurde gegen den Willen der Fakultät vom Rektor der Universität, Wilhelm Groh, eingesetzt, wobei dafür Ute Deichmann zufolge seine politische Einstellung der entscheidende Grund war.[2] Er forderte ein Lese-Verbot der Zeitschrift Nature[3], sympathisierte mit der sogenannten Deutschen Physik[4] und hatte eine offen pro-nationalsozialistische Haltung; möglicherweise war er „förderndes Mitglied der SS“. Auch scheute er sich nicht, seinen Vorgänger Ludwig Jost politisch zu denunzieren. Nach Ende der NS-Zeit unterstützte er nicht die 1933 entlassene Gerta von Ubisch bei der Durchsetzung ihrer Wiedergutmachungsansprüche.[5] Im Jahr 1937 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Im gleichen Jahr wurde er ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.[6]

Seybold forschte zunächst (und nach 1945 wieder) über die Transpiration der Pflanzen,[5] dann mit seinen Assistenten auch über Chlorophylle und andere Pflanzenfarbstoffe, außerdem über die Verbreitung von Vitamin C in Pflanzen. Ab 1940 – von der 50. Auflage an – bearbeitete er das Lehrbuch der Botanik von Otto Schmeil.


Werke





Einzelnachweise


  1. Seybold, August. In: Personenlexikon.net
  2. Ute Deichmann Botanik und Zoologie, in: Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast (Hrsg.) Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Heidelberg, Springer 2006, S. 1193–1211, hier S. 1209
  3. Stephen P. Remy The Heidelberg Myth: The Nazification and Denazification of a German University. Cambridge (Ma.), London 2002, S. 55f.
  4. A. Seybold Die Gemeinschaftsarbeit physikalischer und biologischer Forschung – eine Aufgabe der deutschen Wissenschaft. In: August Becker (Hrsg.): Naturforschung im Aufbruch: Reden und Vorträge zur Einweihung des Philip-Lenard-Instituts der Universität Heidelberg. München 1936, S. 55–60. Vgl. auch Stephen P. Remy The Heidelberg Myth: The Nazification and Denazification of a German University. Cambridge (Ma.), London 2002, S. 205f.
  5. Ute Deichmann Botanik und Zoologie, in: Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast (Hrsg.) Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Heidelberg, Springer 2006, S. 1193–1211, hier S. 1208
  6. Mitglieder der HAdW seit ihrer Gründung im Jahr 1909. August Seybold. Heidelberger Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 12. Juni 2016.
Personendaten
NAME Seybold, August
KURZBESCHREIBUNG deutscher Botaniker und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 7. Dezember 1901
GEBURTSORT Heidenheim an der Brenz
STERBEDATUM 11. Dezember 1965
STERBEORT Heidelberg



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