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Der Lichtnussbaum (Aleurites moluccanus), auch bekannt als Kukuinuss, Kemirinuss oder Kerzennuss, sowie Lumbangbaum, Bankul-Nussbaum, Candlenut auch als Indische Walnuss[1], ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Indien bis Neuseeland. Seine Kerne werden in Südostasien als Gewürz verwendet.[2]

Lichtnussbaum

Lichtnussbaum (Aleurites moluccanus)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Gattung: Aleurites
Art: Lichtnussbaum
Wissenschaftlicher Name
Aleurites moluccanus
(L.) Willd.
Zweige mit „mehligen“, gelappten Blättern, Blütenstand und Frucht
Zweige mit „mehligen“, gelappten Blättern, Blütenstand und Frucht

Beschreibung



Vegetative Merkmale


Der Lichtnussbaum ist ein immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 20 Meter und mehr erreicht. Er besitzt eine breite Baumkrone. Die Borke ist dunkelgrau und die Rinde ist graubraun behaart.[3]

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der Blattstiel ist meist 6 bis 12, selten bis zu 22 Zentimeter lang. Die einfache, weich ledrige Blattspreite ist bei einer Länge von 12 bis 23 Zentimeter sowie einer Breite von 6 bis 12 Zentimeter an jungen Exemplaren drei- bis fünflappig und an ausgewachsenen Bäumen eiförmig. Die Spreitenbasis ist leicht herzförmig bis abgerundet und die Spitze(n) ist/sind spitz bis zugespitzt. Der Blattrand ist ganzrandig oder mit wenigen Zähnen versehen. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und stark glänzend und die -unterseite erscheint durch silbrige Sternhaare hell schimmernd. Es sind drei bis fünf selten sieben Blattadern vorhanden. Die Nebenblätter sind winzig und früh abfallend.[3]


Generative Merkmale


Der Lichtnussbaum ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die gestielten, eingeschlechtlichen Blüten mit doppelter Blütenhülle stehen in end- oder seitenständigen, 10 bis 20 Zentimeter langen, verzweigten Rispen zusammen. Die weiblichen Blüten sind 9 bis 11 Millimeter und die kleineren männlichen 6 bis 7 Millimeter lang. Die Blütenkelche sind zwei- bis dreilappig und außen behaart. Die fünf weißen und schmalen Kronblätter sind verkehrt-eiförmig. Bei den männlichen Blüten sind einige kurze, freie und in einer Säule verwachsene Staubblätter vorhanden. Bei den weiblichen Blüten ist ein oberständiger, behaarter und mehrkammeriger Fruchtknoten mit mehreren kurzen, zweiästigen Griffeln ausgebildet. Es ist jeweils ein Diskus vorhanden.

Die filzig behaarten[2] Steinfrüchte sind mit einem Durchmesser von 4 bis 6 Zentimeter fast kugelig und leicht zweiteilig mit vier Längsrippen[3]. Die ledrige Schale ist olivgrün gefärbt und rötlich überlaufen. Die Früchte haben ein weißes „Fruchtfleisch“ und enthalten ein bis zwei Steinkerne.[2] Der hartschalige[2] Steinkern ist bei einer Größe von etwa 2,5 × 2,75 × 2,25 Zentimeter breit-eiförmig mit seitlich abgeflachten Rändern. Das Episperm ist hart und warzig, kantig.[3] Die Schale der Steinkernes ist grob runzelig, rundlich und von braunschwarzer Farbe.[2]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22 oder 44.[4]

Blütenstand
Blütenstand

Vorkommen und Kultivierung


Das Verbreitungsgebiet des Lichtnussbaums erstreckt sich von Indien über China und Südostasien bis auf Neuseeland. Selten wird der Lichtnussbaum auch in anderen tropischen Gebieten angepflanzt. Man findet sie in eher trockenem Tropenklima in Höhenlagen bis zu 1200 Meter. Der Lichtnussbaum ist frostempfindlich und wärmeliebend.[2]


Systematik


Der Lichtnussbaum (Aleurites moluccanus) ist eine Art aus der Gattung Aleurites. Das Basionym Jatropha moluccana L. wurde durch Carl von Linné veröffentlicht. Weitere Synonyme sind unter anderen Aleurites javanicus Gand. und Aleurites pentaphyllus Wall. ex Langeron.[5]


Inhaltsstoffe


Die Samen enthalten Blausäure und eine Spur von Toxalbuminen.[3]


Verwendung


Frauen in Babulo (Osttimor) bereiten Stöcke mit Lichtnusswachs als Festbeleuchtung vor
Frauen in Babulo (Osttimor) bereiten Stöcke mit Lichtnusswachs als Festbeleuchtung vor
Lichtnusskerne bei der industriellen Verarbeitung
Lichtnusskerne bei der industriellen Verarbeitung

Die Kerne sind reich an Ölen und werden in der südostasiatischen Küche häufig als Gewürz verwendet. Sie haben einen schwach süßlichen, nussigen Geschmack und wirken als Geschmacksverstärker. Roh sind sie giftig und können starke Bauchkrämpfe, Durchfall und Erbrechen hervorrufen.[6] Sie werden daher vor der Verwendung geröstet, wodurch sie ihre Giftigkeit verlieren. Das aus den Kernen gepresste Kukuinussöl (Lichtnuss-, Lumbang-, Bankul-, Candelnussöl) wird als Kerzen- oder Lampenöl, zur Herstellung von Seife sowie zur Behandlung verschiedener Hautkrankheiten verwendet. Es kann auch als leichtes Abführmittel genommen werden. Der ausgepresste Ölkuchen wird in Indonesien zu einem Snack weiterverarbeitet. Die Kerne können auch unbehandelt als Lichtquelle angezündet werden.[2]

Das Holz des Lichtnussbaums ist leicht und wenig beständig.[2]


Ökologie


Auf Neukaledonien verwendet die Geradschnabelkrähe (Corvus moneduloides) die Blätter und Zweige des Lichtnussbaums als Rohmaterial für den Werkzeugbau. Die zurechtgebogenen Stängel und Ästchen werden von diesen Vögeln verwendet, um Bockkäferlarven aus ihren Fraßgängen zu ziehen.


Literatur




Commons: Lichtnussbaum (Aleurites moluccana) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Wolfgang, Blaschek (Hrsg.) u. a.: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Band 2: A–K, Springer, 1998, ISBN 3-540-61618-7, S. 60 f.
  2. Bernd Nowak, Bettina Schulz: Taschenlexikon tropischer Nutzpflanzen und ihrer Früchte. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2009, ISBN 978-3-494-01455-5, S. 26–27.
  3. Bingtao Li, Michael G. Gilbert: Aleurites: Aleurites moluccanus, S. 265 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 11 - Oxalidaceae through Aceraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2008, ISBN 978-1-930723-73-3.
  4. Aleurites moluccanus bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis..
  5. Aleurites moluccanus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 12. September 2013.
  6. Zürcher Kantonallabor: Jahresbericht 2003. S. 82 f, (PDF).


На других языках


- [de] Lichtnussbaum

[en] Aleurites moluccanus

Aleurites moluccanus, the candlenut, is a flowering tree in the spurge family, Euphorbiaceae, also known as candleberry, Indian walnut, kemiri, varnish tree, nuez de la India, buah keras, godou, kukui nut tree, and rata kekuna.

[es] Aleurites moluccanus

Aleurites moluccanus (nombre aceptado,[1][2] aunque también aparece citada como Aleurites moluccana), nuez de la India, árbol candil o kukui, es un árbol del sur de Asia del que se obtiene un aceite que es usado como barniz. Pertenece al género Aleurites, familia Euphorbiaceae, subfamilia Crotonoideae. Su fruto, conocido como nuez de la India, se promueve falsamente como un medicamento para bajar de peso, pero es altamente tóxico y potencialmente mortal.[3]

[fr] Aleurites moluccanus

Bancoulier

[ru] Тунг молуккский

Тунг молуккский, или Лумбанг (лат. Aleurites moluccana), — древесное растение семейства Молочайные, вид рода Тунг, произрастает в странах Юго-Восточной Азии и других тропических областях планеты.



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