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Der Kletternde Giftsumach[1] (Toxicodendron radicans, häufiges Synonym: Rhus radicans) ist eine Pflanzenart in der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae).

Kletternder Giftsumach

Kletternder Giftsumach (Toxicodendron radicans)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Sumachgewächse (Anacardiaceae)
Gattung: Toxicodendron
Art: Kletternder Giftsumach
Wissenschaftlicher Name
Toxicodendron radicans
(L.) Kuntze
Blätter
Blätter
Blütenstand
Blütenstand
Blüten
Blüten
Früchte
Früchte

Der Kletternde Giftsumach (Toxicodendron radicans) wird im Englischen oft Poison Ivy („Giftefeu“) genannt, ist jedoch mit den echten Efeuarten der Gattung Hedera nicht näher verwandt. Er ist zudem zu unterscheiden vom Eichenblättrigen Giftsumach (Toxicodendron pubescens Mill., Syn.: Rhus toxicodendron L.), im Englischen oft Atlantic Poison Oak („Gifteiche“) genannt, sowie von der Gifteiche (Toxicodendron diversilobum, Syn.: Rhus diversiloba), im Englischen oft Pacific Poison Oak oder Western Poison Oak genannt; vor beiden wird oft undifferenziert zusammengefasst wie vor Poison Ivy gewarnt.


Beschreibung


Der Kletternde Giftsumach ist ein laubabwerfender, am Boden kriechender bis aufrechter oder mit Haftwurzeln kletternder, giftiger Strauch mit spärlich behaarten oder kahlen Trieben. Die wechselständigen und gestielten Laubblätter sind dreizählig gefiedert. Die kürzer oder länger gestielten Blättchen sind eiförmig bis rhombisch, 5 bis 12 Zentimeter lang, spitz bis zugespitzt mit spitzer bis abgerundeter oder gestutzter Basis und ganzrandigem oder feiner oder gröber gesägtem bis gezähntem, seltener entfernt gekerbtem oder gebuchtetem, teils gelapptem bis seltener geteiltem Blattrand. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, kahl und glänzend, die Unterseite ist mehr oder weniger behaart.[2]

Toxicodendron radicans ist zweihäusig diözisch. Die Blüten sind meist funktionell eingeschlechtlich. Die kleinen, grünlich-weißen bis grünlichen und kurz gestielten, fünfzähligen Blüten mit doppelter Blütenhülle wachsen in kurzen, 5 bis 6 Zentimeter langen, achselständigen, reichblütigen Rispen. Sie blühen im Juni und Juli. Die kleinen, weißlichen bis gelblichen-grünen oder gelb-baunen, feinrippigen Steinfrüchte sind kahl oder kurz borstig behaart.[2][3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30.[4]


Inhaltsstoffe und Giftwirkung


Der Kletternde Giftsumach enthält wie auch andere nordamerikanische Vertreter seiner Gattung Urushiole in seinem Harz, die sich mit Proteinen der Haut verbinden und damit eine allergische Reaktion auslösen können, die zu einer Entzündung mit Schmerzen, Erwärmung, Hautrötung und Schwellungen führen kann. Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf die Inhaltsstoffe, doch nimmt die Empfindlichkeit mit dem Alter zu.[5]


Verbreitung


Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Mexiko und Mittelamerika sowie in den östlichen USA bis Kanada. Weiter auf den Bahamas, den Bermudas und in China, Taiwan und Japan sowie auf den Kurilen und auf Sachalin.[6] 2009 trat die Pflanze erstmals in Bayern (Dachau)[7] und 2016 erstmals in Österreich (Graz)[8] auf. In der Schweiz wurde die Pflanze aufgrund ihres Ausbreitungspotenzials und der Schäden in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit bzw. Ökonomie in die Schwarze Liste der invasiven Neophyten aufgenommen.[9][10]

Der Kletternde Giftsumach wächst in Heide- und Dünenlandschaften, auf mäßig trockenen bis frischen, sauren bis schwach sauren, mäßig nährstoffreichen Böden an licht- bis halbschattigen, kühl gemäßigten Standorten. Die Art ist mäßig frosthart. Das Verbreitungsgebiet wird der Winterhärtezone 4 zugeordnet mit mittleren jährlichen Minimaltemperaturen von −34,4 bis −28,9 °C (−30 bis −20 °F).[2]


Systematik


Der Kletternde Giftsumach (Toxicodendron radicans) ist eine Art aus der Gattung Toxicodendron in der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Dort wird die Gattung der Unterfamilie Anacardioideae zugeordnet.[11] Die Vertreter der Gattung werden manchmal auch der Gattung Rhus zugeordnet.[6] Die Art wurde 1753 von Carl von Linné als Rhus radicans erstmals wissenschaftlich beschrieben.[12] Carl Ernst Otto Kuntze ordnete die Art der Gattung Toxicodendron zu.[6] Der Gattungsname Toxicodendron wird aus den beiden griechischen Ausdrücken toxicon für „Gift“ und dendron für „Baum“ zusammengesetzt.[13] Das Artepitheton radicans bedeutet „Wurzeln bildend“.[14]

Es werden mehrere Unterarten unterschieden, darunter:


Verwendung


Der Kletternde Giftsumach wird nur sehr selten verwendet.[2] Trotz der Giftigkeit der Art und der Wirkung auf die Haut wurde von verschiedenen Anwendungen der indigenen Bevölkerung berichtet, darunter die Herstellung von Körben und das Einfärben von Textilien.[5]


Literatur




Commons: Kletternder Gift-Sumach (Toxicodendron radicans) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze. S. 535 und nach Fitschen: Gehölzflora. S. 724.
  2. Roloff u. a.: Flora der Gehölze. S. 535.
  3. Fitschen: Gehölzflora. S. 723–724.
  4. Rhus radicans bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  5. D. Senchina: Ethnobotany of poison ivy, poison oak, and relatives (Toxicodendron spp., Anacardiaceae) in America: Veracity of historical accounts. S. 203–227.
  6. Toxicodendron radicans. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 23. September 2012 (englisch).
  7. Giftsumach in Bayern. bei Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – LfL, abgerufen am 7. Juni 2016.
  8. Poison Ivy erstmals in Österreich aufgetaucht. In: steiermark.orf.at. 1. Juni 2016, abgerufen am 28. September 2020.
  9. Bundesamt für Umwelt BAFU: Invasive gebietsfremde Arten. (admin.ch [abgerufen am 6. August 2019]).
  10. S. Buholzer, M. Nobis, N. Schoenenberger, S. Rometsch: Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen der Schweiz. Hrsg.: Infoflora. (infoflora.ch [abgerufen am 6. August 2019]).
  11. Toxicodendron radicans. In: Flora of Missouri. efloras.org, abgerufen am 23. September 2012 (englisch).
  12. Rhus radicans. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 23. September 2012 (englisch).
  13. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. S. 649.
  14. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. S. 525.
  15. Toxicodendron radicans subsp. eximium. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 23. September 2012 (englisch).
  16. Tianlu Min, Anders Barfod: Toxicodendron radicans subsp. hispidum In: Flora of China. Band 11, S. 349.
  17. Toxicodendron radicans subsp. radicans. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 23. September 2012 (englisch).
  18. Toxicodendron radicans subsp. verrucosum. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 23. September 2012 (englisch).

На других языках


- [de] Kletternder Giftsumach

[en] Toxicodendron radicans

Toxicodendron radicans, commonly known as eastern poison ivy[1] or poison ivy, is an allergenic Asian and Eastern North American flowering plant in the genus Toxicodendron. The species is well known for causing urushiol-induced contact dermatitis, an itchy, irritating, and sometimes painful rash, in most people who touch it. The rash is caused by urushiol, a clear liquid compound in the plant's sap.[2] The species is variable in its appearance and habit, and despite its common name, it is not a true ivy (Hedera), but rather a member of the cashew and pistachio family (Anacardiaceae). T. radicans is commonly eaten by many animals, and the seeds are consumed by birds,[3] but poison ivy is most often thought of as an unwelcome weed. It is a different species from western poison ivy, Toxicodendron rydbergii, which has similar effects.

[es] Toxicodendron radicans

El guan de México,[1] zumaque venenoso[1] o hiedra venenosa (Toxicodendron radicans) es una planta de la familia de las Anacardiaceae. No es realmente una verdadera hiedra o Hedera. Es más bien un tipo de trepadora, muy famosa por su capacidad de producir un irritante para la piel llamado urushiol, causante de dermatitis, inflamación y comezón. En casos extremos, se aplican corticoesteroides para tratar las molestias.

[it] Toxicodendron radicans

L'edera velenosa, detta anche edera del Canada o sommacco velenoso (Toxicodendron radicans, (L.) Kuntze, 1891), è una pianta della famiglia delle Anacardiaceae[1]. Nonostante il nome, non ha nulla a che vedere con l'edera comune (Hedera helix).

[ru] Токсикодендрон укореняющийся

Токсикоде́ндрон укореня́ющийся (лат. Toxicodéndron rádicans) — листопадная лиана; вид рода Токсикодендрон (Toxicodendron) семейства Анакардиевые (Anacardiaceae). Известен также как ядовитый плющ[2].



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