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Das Chinesische Spaltkörbchen (Schisandra chinensis), auch Chinesische Beerentraube oder Chinesischer Limonenbaum (chin.: wuweizi, 五味子)[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Spaltkörbchen oder Beerentrauben (Schisandra) in der Familie der Sternanisgewächse (Schisandraceae). Es ist eine aus China stammende Heilpflanze. Ihre früheste Erwähnung geht auf die Han-Dynastie zurück. In Korea ist die Frucht als Fünf-Geschmäcker-Beere bekannt, da sie zugleich salzig, süß, sauer, scharf und bitter schmeckt.

Chinesisches Spaltkörbchen

Chinesisches Spaltkörbchen (Schisandra chinensis)

Systematik
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung: Austrobaileyales
Familie: Sternanisgewächse (Schisandraceae)
Gattung: Spaltkörbchen (Schisandra)
Art: Chinesisches Spaltkörbchen
Wissenschaftlicher Name
Schisandra chinensis
(Turcz.) Baill.

Beschreibung



Vegetative Merkmale


Schisandra chinensis ist eine laubabwerfende, ausdauernde verholzende Kletterpflanze, also Liane, die Wuchshöhen von etwa 8 Meter erreicht.

Die wechselständig angeordneten, einfachen Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der kahle Blattstiel ist 0,9 bis 4 Zentimeter lang. Die dünne und bespitzte, fein gezähnte bis gesägte Blattspreite ist mit einer Länge von 4,5 bis 8 (selten bis 10,5) Zentimeter und einer Breite von 2,5 bis 6,5 Zentimeter elliptisch oder eiförmig bis verkehrt-eiförmig.


Blüten, Früchte und Samen


Schisandra chinensis ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die achselständigen Blüten stehen einzeln über einem kurzlebigen Tragblatt ab der Basis von jungen Sprossachsen. Der kahle Blütenstiel weist bei männlichen Blüten eine Länge von 0,6 bis 2,8 cm und bei weiblichen Blüten eine Länge von 0,7 bis 3,5 cm auf. Die eingeschlechtigen Blüten mit einfacher Blütenhülle duften. Es sind fünf bis neun, längliche, weiße, cremefarbene bis gelbe, kahle und ungleiche Blütenhüllblätter vorhanden, von denen das größte eine Länge von 6,5 bis 11 mm und eine Breite von 2 bis 5 mm aufweist. In den männlichen Blüten sind die fünf bis sechs kurze Staubblätter mehr oder weniger frei, sie haben keine oder ein Teil von ihnen nur einen sehr kurzen Staubfaden. Der Pollen ist sechs-colpat. Die weiblichen Blüten enthalten 17 bis 40 freie, spiralig-kegelig angeordnete, oberständige Fruchtblätter mit fast sitzenden Narben. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli.

Viele reife Früchte hängen zusammen.
Viele reife Früchte hängen zusammen.
Weibliche Blüte des Chinesischen Spaltkörbchens (Schisandra chinensis)
Weibliche Blüte des Chinesischen Spaltkörbchens (Schisandra chinensis)
Männliche Blüten
Männliche Blüten
Samen
Samen
Schisandra chinensis, Blätter, Oberseite und Unterseite
Schisandra chinensis, Blätter, Oberseite und Unterseite

An einem 2 bis 7,5 Zentimeter langen, kahlen Fruchtstandsstiel hängen viele rundliche Früchte, Beeren (Sammelfrucht) an einem verlängerten Blütenboden zusammen. Es werden aromatische rosafarbene bis rote Früchte gebildet, die eine Länge von 5 bis 7,5 und einen Durchmesser von 6 bis 8 Millimeter aufweisen und nur ein bis zwei Samen enthalten. Die nierenförmigen, bräunlichen Samen besitzen eine glatte Samenschale (Testa). Die Früchte reifen von Juli bis September.


Inhaltsstoffe


Die Früchte werden wegen ihrer heilenden Wirkung in der chinesischen Kräuterkunde schon seit langem eingesetzt. Da die Pflanze ätherisches Öl enthält, wird dieses auch in der Parfümindustrie verwendet. Die Früchte enthalten Vitamin C, Zitronensäure, Apfelsäure und Pektin. Die Samen und Blätter enthalten den Wirkstoff Schisandrin.


Chromosomenzahl


Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[2]


Vorkommen


Das Chinesische Spaltkörbchen kommt von fernöstlichen asiatischen Russland bis ins zentrale Japan und ins nördliche China vor.[3]


Systematik


Das Basionym ist Kadsura chinensis Turcz.; der russische Botaniker Nikolai Turtschaninow ordnete diese Art damit im Jahr 1837 in Bulletin de la Société Impériale des Naturalistes de Moscou, 10 (7), S. 149. zunächst der Gattung Kadsura zu. Der französische Botaniker Henri Ernest Baillon stellte diese Art 1868 in Histoire des Plantes, 1, S. 148 als Schizandra chinensis in die Gattung Schizandra.[3][4] Weitere Synonyme sind Maximowiczia chinensis (Turcz.) Rupr. ex Maxim., Maximowiczia japonica K.Koch, Maximowiczia amurensis Rupr., Polycarpa maximowiczii und Schisandra chinensis var. leucocarpa P.H.Huang & L.H.Zhou.


Wirkung


Ihr wird eine regenerierende und leistungsstärkende Wirkung zugeschrieben, außerdem wird sie in der chinesischen Heilkunde bei Diabetes mellitus, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Ekzemen, schlechter Sehfähigkeit, schwachem Gehör, Erkältungskrankheiten, Hepatitis, Harnwegserkrankungen, frühzeitigem Samenerguss, Asthma und Depressionen eingesetzt. In China gilt sie als ein sexuelles Stärkungsmittel für beide Geschlechter in Verbindung mit Yohimbe und Ginkgo biloba. Sie ist eine adaptogene Heilpflanze.[3][5][6]


Nutzung


Schisandra chinensis ist in Mitteleuropa winterhart.

Frische Früchte schmecken ungewöhnlich (süß, sauer, scharf, bitter bis salzig). Die Früchte können zu Marmelade, Sirup, alkoholfreien Getränken oder Likör verwertet werden.[7] Aus den Früchten kann Tee zubereitet werden, wobei die Kochzeit mit max. 20 Minuten angegeben wird.

Getrocknete Früchte schmecken wie eine Mischung aus Wacholderbeeren und Thujen, pfeffrig-scharf mit säuerlichem Nachgeschmack.

Die Beeren können auch gekaut werden, und zwar mehrmals täglich über den Tag verteilt jeweils drei bis vier Beeren. Darüber hinaus werden auch Kapseln zum Einnehmen angeboten.


Quellen




Commons: Chinesisches Spaltkörbchen (Schisandra chinensis) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. 16. Schisandra chinensis (Turczaninow) Baillon, Hist. Pl. 1: 148. 1868. – 五味子 wu wei zi. Flora of China – Menispermaceae through Capparaceae – FOC Vol. 7. In: efloras.org. S. 42, 46, abgerufen am 29. Oktober 2022 (englisch).
  2. Schisandra chinensis bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  3. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Schisandra chinensis. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 1. Juni 2018.
  4. Eintrag bei Tropicos..
  5. Ernst Stürmer: Schatzhaus China-Apotheke: Einstieg in die HeilKräuterKunde der TCM. tredition, 2017, ISBN 978-3-7439-3170-1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. 五味子 wu wei zi. Medicinal Plant Material Images Database. In: sys01.lib.hkbu.edu.hk. HKBU, abgerufen am 29. Oktober 2022 (chinesisch, englisch): „Functions: Astringes and secures, boosts qi, engenders fluid, supplements kidney, calms heart. Apply to lingering cough and dyspnea due to deficiency, nocturnal emissions and spermatorrhoea, anischuria and urinary frequency, lingering diarrhea, spontaneous perspiration, night sweat, hydrodipsia due to depletion of body fluids, shortness of breath and feeble pulse, feverish dysphoria and diabetes, palpitation and insomnia.“
  7. Dericks-Tan, Vollbrecht: Auf den Spuren der Wildfrüchte in Europa. Abadi-Verlag 2009, ISBN 978-3-00-021129-4, S. 255 f.


На других языках


- [de] Chinesisches Spaltkörbchen

[en] Schisandra chinensis

Schisandra chinensis (common name: magnolia-vine, Chinese magnolia-vine, schisandra),[1] whose fruit is called magnolia berry[3] or five-flavor-fruit[1] (from Chinese 五味子 wǔwèizi), is a vine plant native to forests of Northern China, the Russian Far East and Korea.[4] Wild varieties are also found in Japan.[5] It is hardy in USDA Zone 4. The fruits are red berries in dense clusters around 10 centimetres (3.9 in) long.

[es] Schisandra chinensis

Schisandra chinensis (en chino simplificado y tradicional, 五味子; pinyin, wǔwèizǐ; literalmente, ‘bayas de cinco sabores’) es una enredadera leñosa caducifolia, perteneciente a la familia Schisandraceae.

[ru] Лимонник китайский

Лимо́нник кита́йский (лат. Schisándra chinénsis) — вид цветковых растений рода Лимонник (Schisandra) семейства Лимонниковые (Schisandraceae).



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