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Gottfried Wilhelm Johannes Mildbraed (* 19. Dezember 1879 in Jahnsfelde (Mark Brandenburg); † 24. Dezember 1954 in Berlin)[1] war ein deutscher Botaniker, der sich mit Moosen, Farnen und auf spezielle Samenpflanzen spezialisiert hatte. Er ist als Autor für eine Monographie und taxonomische Behandlung der Familie Stylidiaceae[2] aus dem Jahre 1908 bekannt. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Mildbr.

Johannes Mildbraed
Johannes Mildbraed

Leben


Johannes Mildbraed kam 1879 in der Familie von Robert Mildbraed und Elizabeth geb. Lentz zur Welt. Er ging zuerst in Jahnsfelde und später dann in der Folge direkt in Müncheberg zur Schule. Im Jahre 1897 absolvierte er das Gymnasium in Charlottenburg und studierte zunächst Sprachwissenschaften an der Berliner Universität. Doch wechselte er bald in die naturwissenschaftliche Fakultät über. Mildbraed wurde 1904 zum Doktor der Philosophie promoviert.[3] Seine zur Verteidigung anstehende These betraf die Pflanzenfamilie der Podostemaceae. Seit 1903 arbeitete er als Assistent von Adolf Engler im Botanischen Museum Berlin.

Im Jahre 1907 brach Mildbraed und seine Begleiter zu seiner ersten Forschungsexpedition in das Gebiet des Zentralafrikanischen Grabens auf. Diese Forschungsreise wurde von Adolf Friedrich zu Mecklenburg geleitet.[4] Der Weg führte sie durch ein wenig bekanntes Gebiet das östlich des Sees Kivu lag. Die zweite deutsche Zentral-Afrika-Expedition, an der auch Mildbraed teilnahm, wurde zwischen den Jahren 1910 und 1911 zur Erkundung der Region des Oberen Nil unternommen. Während der dritten Expedition, im Jahre 1914 also während des Ersten Weltkriegs, wurde Johannes Mildbraed von französischen Truppen gefangen genommen und nach Frankreich deportiert. Er kehrte erst 1919 wieder nach Deutschland zurück. Erst am 17. September 1928 reiste Mildbraed wieder nach Afrika, diesmal vor allem in die Region um Kamerun.

Im Jahre 1913 wurde er Kustos des Botanischen Gartens Berlin.[5] Neben seinen Forschungs- und Lehrtätigkeiten hielt er auch für andere akademische Disziplinen[6] und eine breitere, interessierte Bevölkerungsschicht Vorträge oder organisierte Führungen durch den Botanischen Garten in Berlin. Im Jahre 1920 heiratete er; das Paar hatte drei Kinder.

Am 1. März 1943, während des Zweiten Weltkriegs, wurde bei der Bombardierung von Berlin ein großer Teil der Sammlungen des Botanischen Gartens Berlin zerstört. Hierunter waren auch viele Sammlungsstücke von Mildbraed.

1953 ging Johannes Mildbraed in den Ruhestand.


Nach Mildbraed benannte Taxa


Folgende Taxa wurden zu Ehren von Johannes Mildbraed benannt:[7][8]

Anton Reichenow widmeten ihr 1908 die Zimtbuschsänger-Unterart Bradypterus cinnamomeus mildbreadi.[9]


Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. Jan-Peter Frahm; Jens Eggers: Lexikon deutschsprachiger Bryologen. Books on Demand, Norderstedt 2001 ISBN 3-8311-0986-9, S. 322–323
  2. Gottfried Wilhelm Johannes Mildbraed: Stylidiaceae. Engelmann, 1908 (Abgerufen am 24. Oktober 2010).
  3. F. Mattick: Johannes Mildbraed 1879–1954. Willdenowia (1959) 2 (2): 123–139.
  4. Helmut Strizek: Geschenkte Kolonien. Ruanda und Burundi unter deutscher Herrschaft. Ch. Links Verlag, 2006, ISBN 3-86153-390-1, S. 85
  5. Notizblatt des Botanischen Gartens und Museums zu Berlin-Dahlem. Nr. 97. Bd. X, S. 629, online (Memento vom 28. Juni 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB)
  6. Apothekerzeitung Nr. 6 1924 S. 37 (Memento vom 14. Dezember 2015 im Internet Archive) (PDF; 490 kB)
  7. Frans Antonie Stafleu, Richard Sumner Cowan: Taxonomic literature. A selective guide to botanical publications and collections with dates, commentaries and types. Band 3: Lh–O, 2. Auflage. Utrecht 1981, ISBN 90-313-0444-1, S. 484 (online).
  8. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  9. Anton Reichenow (1908), S. 161.
Personendaten
NAME Mildbraed, Johannes
ALTERNATIVNAMEN Mildbraed, Gottfried Wilhelm Johannes
KURZBESCHREIBUNG deutscher Botaniker
GEBURTSDATUM 19. Dezember 1879
GEBURTSORT Jahnsfelde (Mark Brandenburg)
STERBEDATUM 24. Dezember 1954
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Johannes Mildbraed

[en] Johannes Mildbraed

Gottfried Wilhelm Johannes Mildbraed (19 December 1879 – 24 December 1954) was a German botanist that specialized in mosses, ferns, and various spermatophytes. He is well known for authoring the most current monograph and taxonomic treatment of the family Stylidiaceae in 1908 as part of the unfinished Das Pflanzenreich series.[1] The genus Mildbraediodendron was named in honor of him.[2]

[ru] Мильдбред, Иоганнес

Готтфрид Вильгельм Иоганнес Мильдбред (нем. Gottfried Wilhelm Johannes Mildbraed; 1879—1954) — немецкий ботаник.



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