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Johann August Carl Sievers, auch Johann August Karl Sievers und Johann Erasmus Sievers, (* 1762 in Peine; † 6. April 1795 in St. Petersburg)[1] war ein deutscher Botaniker, in Russland und in der Mongolei tätig. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Siev.“ Im Russischen ist er bekannt als Иоганн Август Карл Сиверс. Sein Bruder war der Arzt Johann Friedrich Ernst Sievers (1768–1814).


Leben


Sievers stammte aus Peine und wanderte im Jahre 1785 als Zweiundzwanzigjähriger nach Sankt Petersburg aus. Im Jahre 1789 erhielt er den Auftrag, in Sibirien nach medizinischem Rhabarber zu forschen. Die getrocknete Wurzel diente als unentbehrliches Abführmittel. Der im 6. Jahrhundert von den Arabern nach Westeuropa eingeführte so genannte Medizinalrhabarber war eine der begehrtesten und teuersten Pflanzendrogen. Um sich von den chinesischen Importen unabhängig zu machen, war das russische Medizinalkollegium bestrebt, Fundorte der Stammpflanze des echten Rhabarbers auf ihrem Territorium zu finden bzw. aus dem sibirischen Rheum raponticum durch Kultivierung geeigneten Rhabarber zu entwickeln, um ihn dann vertreiben zu können.

Sievers war für die Stelle des Krons-Apothekers bestimmt. Seine Suche war jedoch vergeblich, da er den echten Rhabarber nicht fand, auch auf Grund der Tatsache, dass er nicht nach China einreisen durfte. Der echte chinesische Rhabarber wurde erst in den 1870er Jahren als Rheum palmatum L. (Medizinalrhabarber) nach kultivierten Samen identifiziert, die der russische Geograph und Erforscher Zentralasiens Nikolai Michailowitsch Prschewalski in den 1870er Jahren aus China nach St. Petersburg mitbrachte.

Sievers berichtete in Briefen eingehend über seine Suchexpeditionen 1790 bis 1795, die ihn vom Ural bis Daurien, in die Kirgisen- und Soongor-Steppe und die Mongolei führten. Peter Simon Pallas veröffentlichte sie in den Neuesten Nordischen Beyträgen unter dem Titel Sievers Briefe. Sievers stellte während der Suchreisen ein umfangreiches Pflanzenherbar zusammen. Darauf aufbauend, erarbeitete Pallas 1795 eine Veröffentlichung mit dem Titel Plantae novae ex herbario et schedis defuncti botanici Johannis Sievers descriptae für die Nova acta der St. Petersburger Akademie. Kurz vor seinem Tod wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Akademie aufgenommen.[2]


Ehrungen


Nach Sievers sind benannt:


Werke



Literatur





Einzelnachweise


  1. Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2, Seite 2049. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
  2. Korrespondierende Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Сиверс, Иоганн. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 8. Januar 2022 (russisch).
  3. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
Personendaten
NAME Sievers, Johann August Carl
ALTERNATIVNAMEN Sievers, Johann August Karl; Sievers, Johann Erasmus
KURZBESCHREIBUNG deutscher Botaniker
GEBURTSDATUM 1762
GEBURTSORT Peine
STERBEDATUM 6. April 1795
STERBEORT St. Petersburg

На других языках


- [de] Johann August Carl Sievers

[en] Johann August Carl Sievers

Johann August Carl Sievers (1762–1795) was a German-born botanist who explored Central Asia, Siberia, and other Asian regions of the Russian Empire. Among the species first described by Sievers is Malus sieversii, the ancestor of the domesticated apple. He died and was buried in Saint Petersburg.

[ru] Сиверс, Иоганн

Иога́нн Си́верс (нем. Johann August Carl Sievers; 1762—1795) — исследователь природы Сибири, ботаник, член-корреспондент Императорской Санкт-Петербургской академии наук.



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