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Hermann Johannes Heinrich Jacobsen (* 26. Januar 1898 in Hamburg; † 19. August 1978 in Kiel) war ein deutscher Gärtner und Sukkulentenforscher. Er leitete den Botanischen Garten in Kiel von 1929 bis 1963 als Garteninspektor. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „H.Jacobsen“.

Hermann Jacobsen (1963)
Hermann Jacobsen (1963)

Leben und Wirken


Auf dem Gut Bredeneek begann Hermann Jacobsens gärtnerische Laufbahn
Auf dem Gut Bredeneek begann Hermann Jacobsens gärtnerische Laufbahn

Hermann Jacobsen war der Sohn eines Klaviermachers. Er begann am 1. April 1912 seine dreijährige Lehre in der Gutsgärtnerei von Conrad Hinrich Freiherr von Donner (1876–1937) in Bredeneek bei Preetz.[1] Im Anschluss daran trat Jacobsen am 1. April 1915 eine Gehilfenstelle in der Baumschule von Lorenz von Ehren (1867–1948) in Nienstedten an, bat jedoch nach dreizehn Monaten im Frühjahr 1916 um seine Entlassung, da ihm die Arbeit zu beschwerlich war und nicht seinen Neigungen entsprach.[2] Ab dem 1. Mai 1916 arbeitete er als Gehilfe in der Hofgärtnerei von Friedrich Franz IV. am Schweriner Schloss.[3] Diese Tätigkeit währte nur kurz, da Jacobsen im November 1916 zum Heeresdienst einberufen und an die Westfront in Flandern abkommandiert wurde.[4]

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er in den Botanischen Gärten in Köln und Bonn, ehe er als Garteninspektor (in der Funktion eines Technischen Leiters) an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wechselte, wo er den Garten (heute als "Alter Botanischer Garten in Kiel" ein Park) von 1929 bis 1963 leitete. Unter anderem baute er hier zusammen mit Gustav Schwantes eine der größten Sammlungen von Mittagsblumengewächsen auf, die vielen wissenschaftlichen Bearbeitungen diente. Jacobsen entfaltete eine rege Vortragstätigkeit, veröffentlichte zahlreiche gärtnerische und botanische Bücher und Fachartikel.

Ende September 1950 gehörte Hermann Jacobsen zu den Gründungsmitgliedern der Internationalen Organisation für Sukkulentenforschung. Er war Vizepräsident der African Plant Society, der Cactus and Succulent Society of Great Britain und der National Cactus and Succulent Society. Außerdem war er Mitglied der Linnean Society of London, der Cactus and Succulent Society of America sowie korrespondierendes Mitglied der Magyar Kaktuszgyűjtők Országos Egyesülete (Ungarische Kakteen-Gesellschaft).


Ehrungen


Verleihung der Ehrendoktorwürde
Verleihung der Ehrendoktorwürde
Gedenktafel für Hermann Jacobsen am Pavillon mit Aussichtsplattform im alten Botanischen Garten in Kiel
Gedenktafel für Hermann Jacobsen am Pavillon mit Aussichtsplattform im alten Botanischen Garten in Kiel

Louisa Bolus und Gustav Schwantes benannten 1954 nach Hermann Jacobsen die Gattung Jacobsenia aus der Pflanzenfamilie der Mittagsblumengewächse (Aizoaceae).[5] Zahlreiche sukkulente Pflanzenarten verweisen im Artepitheton auf ihn, unter anderen Apicra jacobseniana Poelln. (1939), Argyroderma jacobsenianum Schwantes (1933), Conophytum jacobsenianum Tisch. (1956), Cotyledon jacobseniana Poelln. (1936), Glottiphyllum jacobsenianum Schwantes (1954), Haworthia jacobseniana Poelln. (1937), Lithops jacobseniana Schwantes (1936) und Senecio jacobsenii G.D.Rowley (1955).[6]

Am 8. Juni 1958 wurde er zum Ehrenmitglied der Deutschen Kakteen-Gesellschaft gewählt.[7] Hermann Jacobsen erhielt 1963 auf Antrag der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät den Ehrendoktor-Titel der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Am Pavillon mit Aussichtsplattform im alten Botanischen Garten in Kiel ist eine Gedenktafel für Hermann Jacobsen angebracht.


Schriften (Auswahl)



Bücher



Zeitschriftenbeiträge (Auswahl)



Literatur



Einzelnachweise


  1. Hermann Jacobsen: Mein Leben dem Garten. Ein Buch für junge Gärtner. 1954, S. 6 und S. 19.
  2. Hermann Jacobsen: Mein Leben dem Garten. Ein Buch für junge Gärtner. 1954, S. 24 und S. 29.
  3. Hermann Jacobsen: Mein Leben dem Garten. Ein Buch für junge Gärtner. 1954, S. 29.
  4. Hermann Jacobsen: Mein Leben dem Garten. Ein Buch für junge Gärtner. 1954, S. 31.
  5. Louisa Bolus, Gustav Schwantes: Jacobsenia L.Bol. et Schwant. gen. nov. In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 3, 1954, S. 69–71.
  6. Gordon Douglas Rowley: A History of Succulent Plants. Mill Valley, 1997, ISBN 0912647160, S. 370.
  7. Valentin Scholz, Hermann Stützel (Hrsg.): Chronik der Deutschen Kakteen-Gesellschaft e. V. Druckerei Bernd Wilhelm, Würzburg 1999 (Sonderheft der Deutschen Kakteen-Gesellschaft), S. 99.


Commons: Hermann Jacobsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Hermann Jacobsen (Botaniker) beim IPNI


Personendaten
NAME Jacobsen, Hermann
ALTERNATIVNAMEN Jacobsen, Hermann Johannes Heinrich (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Gärtner
GEBURTSDATUM 26. Januar 1898
GEBURTSORT Hamburg
STERBEDATUM 19. August 1978
STERBEORT Kiel

На других языках


- [de] Hermann Jacobsen (Botaniker)

[ru] Якобсен, Герман

Герман Иоганн Генрих Якобсен (нем. Johannes Hermann Heinrich Jacobsen; * 26 января 1898 (1898-01-26), Гамбург — † 19 августа 1978, Киль) — немецкий ботаник.



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