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Johann Heinrich Robert Göppert (* 25. Juli 1800 in Sprottau; † 18. Mai 1884 in Breslau) war ein deutscher Botaniker, Paläontologe, Arzt und Universitätsprofessor. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet Göpp.

Heinrich Göppert
Heinrich Göppert

Leben


Göpperts Eltern waren der Apotheker und Senator Heinrich Göppert († 1843) und dessen Ehefrau Therese Sallmann.

Göppert machte zunächst in Sprottau und Neiße eine Lehre als Apotheker, bevor er ab 1821 an der neuen Universität Breslau und der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin Medizin studierte. In seiner Breslauer Studienzeit schloss er sich der Breslauer Burschenschaft an, weswegen er von der Universität exmatrikuliert wurde. 1826 ließ er sich als Arzt in Breslau nieder, habilitierte sich im folgenden Jahr in den Fächern Medizin und Botanik und wurde 1831 zum Professor für Botanik und Kurator am Botanischen Garten sowie als Lehrer an der chirurgischen Lehranstalt zu Breslau berufen. Im Jahr 1830 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[1]

1839 wurde er ordentlicher Professor für Botanik und 1852 Direktor des Botanischen Gartens. Zwischen 1846 und 1884 war Göppert Präsident der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur. Seit 1853 war er korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.[2] 1854 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[3]

Von Göpperts zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigen sich viele mit den Lebenserscheinungen der Pflanzen, insbesondere mit dem Leben der Bäume. Sein größtes Verdienst liegt jedoch auf dem Gebiet der Paläobotanik, zu deren bedeutendsten Vertretern Göppert im 19. Jahrhundert zählte. In den späteren Jahren seines Lebens widmete sich Heinrich Göppert besonders der Erforschung der Flora des Baltischen Bernsteins. Er war Mitglied der Redaktion der von Louis van Houtte herausgegebenen botanischen Zeitschrift Flore des serres et des jardins de l’Europe.[4]

Seine umfangreiche Bernsteinsammlung ging nach seinem Tode in den Besitz des noch jungen Westpreußischen Provinzial-Museums Danzig über.[5]

Die Städte Breslau und Sprottau verliehen ihm die Ehrenbürgerschaft. Er war Ehrenmitglied der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg[6] und gehörte 1881 zu den Gründungsphilistern des Akademisch-Pharmaceutischen Vereins an der Universität Breslau, des späteren Corps Frisia Breslau.[7] Im Jahr 1880 erhielt er die Cothenius-Medaille der Leopoldina.


Familie


Er war zweimal verheiratet. Seine erste Frau wurde 1830 Maria Remer, eine Tochter des Professors Wilhelm Hermann Georg Remer. Sie starb bereits kurz nach der Hochzeit 1831. Nach ihrem Tod heiratete er am 30. Juni 1835 ihre jüngere Schwester Wilhelmine Remer. Das Paar hatte mehrere Kinder, darunter:

Die Physiknobelpreisträgerin Maria Goeppert-Mayer ist seine Urenkelin.


Schriften



Literatur




Commons: Heinrich Göppert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Johann Heinrich Robert Göppert – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Mitgliedseintrag von Robert Göppert/ Heinrich Göppert bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 3. Februar 2016.
  2. Korrespondierende Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Гёпперт, Генрих Роберт. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 11. August 2021 (russisch).
  3. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Heinrich Göppert bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 3. Februar 2016.
  4. Wilhelm Neubert: Van Houtte's Preisverzeichnis und seine Flore des Serres et des Jardins de L'Europe. In: Deutsches Magazin für Garten- und Blumenkunde – Zeitschrift für Garten- und Blumenfreunde, und Gärtner. Band 6, Hoffmann'sche Verlags-Buchhandlung, Stuttgart 1853, S. 369
  5. K. Hinrichs: Bernstein, das Preußische Gold in Kunst- und Naturalienkammern und Museen des 16. – 20. Jahrhunderts. Dissertation, Humboldt-Universität Berlin 2007
  6. Ehrenmitglieder der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg, Stand Mai 1860 In: Fünfter Bericht der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg, Reindl, Bamberg 1861 S. V-VI Archive
  7. Bernd-A. Kahe, Alfred Priemeier, Ernst Battmer, Nils Höpken: Corpslisten des Braunschweiger Senioren-Convents im WSC, Frisia Breslau, Nr. 15. Braunschweig, 1990.
Personendaten
NAME Göppert, Heinrich
ALTERNATIVNAMEN Göppert, Johann Heinrich Robert (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Botaniker, Paläontologe, Arzt und Universitätsprofessor
GEBURTSDATUM 25. Juli 1800
GEBURTSORT Sprottau
STERBEDATUM 18. Mai 1884
STERBEORT Breslau

На других языках


- [de] Heinrich Göppert (Botaniker)

[en] Heinrich Göppert

Johann Heinrich Robert Göppert (25 July 1800 – 18 May 1884) was a German botanist and paleontologist.

[ru] Гёпперт, Генрих Роберт

Иоганн Генрих Роберт Гёпперт (1800—1884) — немецкий естествоиспытатель.



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