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Gustav Wendelberger (* 29. März 1915 in Wien, Österreich-Ungarn; † 17. Dezember 2008 in Baden bei Wien) war ein österreichischer Botaniker und Universitätsprofessor. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Wendelb.“ Er ist vor allem als Pflanzensoziologe und Vegetationskundler bekannt geworden. Neben Österreich arbeitete er im ganzen pannonischen Raum, wobei sein Arbeitsschwerpunkt die dortigen Steppen waren. Es war aktiv im Naturschutz involviert.


Leben


Wendelberger wurde als Sohn des Ingenieurs Gustav Wendelberger geboren. 1934 erschien mit der Maturaarbeit Praterflora seine erste wissenschaftliche Arbeit. Er studierte 1934 bis 1939 Botanik und Naturwissenschaften an der Universität Wien. Seit 1935 war er Mitglied der NSDAP, seit Nov. 1936 auch der SA und später der SS.[1] Seine Dissertation 1941 hatte das Thema Die Vegetation der Salzlacken des Neusiedler Sees. Vor der Dissertation absolvierte er 1938 bei Josias Braun-Blanquet in Montpellier und 1939 bei Reinhold Tüxen in Hannover zwei je halbjährige Forschungsaufenthalte bei zwei der führenden Pflanzensoziologen dieser Zeit. Seine Habilitation erfolgte 1945 mit dem Thema Zur Soziologie der kontinentalen Halophytenvegetation Mitteleuropas bei Knoll in Wien. 1950 musste er sich mit der gleichen Arbeit erneut habilitieren, da seine Habilitation von 1945 nicht anerkannt wurde. Ab 1950 war er Privatdozent. Im gleichen Jahr wurde er Generalsekretär des Instituts für Naturschutz und Landschaftspflege des Österreichischen Naturschutzbundes. Ab 1955 hatte er den Vorsitz des Österreichischen Naturschutzbundes inne. Von 1960 bis 1972 Leiter des Instituts für Naturschutz und Landschaftspflege. Von 1973 bis zu seiner Emeritierung 1985 war er Professor für Vegetationsökologie an der Universität Wien.

Er war seit 1950 verheiratet mit der Biologin, Universitätsprofessorin und Buchautorin Elfrune Wendelberger, welche 1950 seine erste Dissertantin war. 1953 beschrieb er zusammen mit Erwin Emil Alfred Janchen als die in Österreich heimische wilde Unterart des Rübsens, Brassica rapa subsp. sylvestris.[2]

In der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien war langjährig Ausschussmitglied und Obmann der Sektion Botanik. Von 1980 bis 1985 deren Präsident. Dazu kamen weitere ehrenamtliche Positionen in verschiedenen Organisationen.

Wendelberger und seine Frau waren an vielen Naturschutzaktivitäten beteiligt. Dazu zählen die Einrichtung der ersten Naturschutzgebiete am Neusiedler See und Rettung der Krimmler Wasserfälle vor dem Bau eines Wasserkraftwerks. 1984 engagierte er sich bei der Besetzung der Hainburger Au gegen die Zerstörung von Auenwald an der Donau durch den geplanten Bau eines Wasserkraftwerkes.

Wendelberger schrieb bis zum Lebensende 350 Arbeiten.


Auszeichnungen



Schriften



Literatur



Siehe auch





Einzelnachweise


  1. Die Salzpflanzengesellschaften des Neusiedler Sees, 1943
  2. Dieselbe Unterart war bereits ein Jahr zuvor von A. R. Clapham als Brassica rapa subsp. campestris beschrieben worden. Aufgrund der Nomenklaturregeln ist immer der ältere Name der gültige und der von Janchen und Wendelberger vergebene Name daher nur ein Synonym. Siehe The Euro+Med PlantBase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity, abgerufen am 4. Jänner 2014
Personendaten
NAME Wendelberger, Gustav
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Botaniker und Universitätsprofessor
GEBURTSDATUM 29. März 1915
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 17. Dezember 2008
STERBEORT Baden bei Wien



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