Gottlieb Johann Friedrich Haberlandt (* 28. November 1854 in Ungarisch-Altenburg, heute Mosonmagyaróvár, Kaisertum Österreich; † 30. Januar 1945 in Berlin) war ein österreichischer Botaniker. Er begründete die physiologische Pflanzenanatomie und war Mitentdecker der pflanzlichen Hormone.
Gottlieb HaberlandtDas Grab von Gottlieb Haberlandt und seiner zweiten Ehefrau Emma geborene Klingenberg auf dem Friedhof Wilmersdorf in Berlin
Leben und Wirken
Haberlandt war eines von sechs Kindern des Agrarwissenschaftlers Friedrich Haberlandt (1826–1878). Sein Bruder Michael Haberlandt (1860–1940) war Ethnologe.
Haberlandt studierte an der Universität Wien, wo er 1876 promoviert wurde. Danach arbeitete er bei Simon Schwendener an der Universität Tübingen. Im Jahr 1881 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[1] Ab 1888 war er Professor für Botanik an der Technischen Hochschule Graz und ab 1910 an der Universität Berlin. 1899 wurde er als korrespondierendes und 1911 als ordentliches Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 1913 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1924 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[2] 1932 wurde er Ehrenmitglied der Leopoldina. Haberlandt kultivierte u.a. isolierte Pflanzenzellen und vermutete die Totipotenz der Zelle, womit er zu einem Vorläufer der heute in den Pflanzenwissenschaften bei Nutzpflanzen oft eingesetzten Zell- und Gewebekulturverfahren wurde.[3]
Werke
Die Entwicklungsgeschichte des mechanischen Gewebesystems der Pflanzen. 1879.
Botanische Vademecum für bildende Künstler und Kunstgewerbler. Jena: Fischer, 1936
Über das Wesen der morphogenen Substanzen. Berlin 1942
Literatur
Haberlandt Gottlieb. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S.124f.(Direktlinks auf S.124, S.125).
Franz Th. Brücke:Haberlandt, Gottlieb. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S.394f.(Digitalisat).
Ekkehardt Höxtermann: „Das Wetter wird vermutlich schön…“ – Eine Erinnerung an Gottlieb Haberlandt (1854–1945) im 50. Todesjahr. In: Biologisches Zentralblatt, Bd. 115, 1966, S. 214–240 (mit Schriftenverzeichnis und Bild).
Einzelnachweise
Mitgliedseintrag von Gottlieb Haberlandtbei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 19. Februar 2017.
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