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Friedrich Karl Max Vierhapper, genannt auch Fritz Vierhapper (* 7. März 1876 in Weidenau, Österreichisch Schlesien; † 11. Juli 1932 in Wien), war ein österreichischer Botaniker, Pflanzensystematiker und Universitätsprofessor an der Universität Wien. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Vierh.


Leben


Der Sohn des Lehrers und Amateurbotanikers Friedrich Vierhapper (1844–1903), „F.Vierh.“ verbrachte seine Kindheit und Schulzeit in Ried im Innkreis, studierte von 1894 bis 1899 Naturwissenschaften (v. a. Botanik) und promovierte mit der Arbeit „Zur Systematik und geographischen Verbreitung einer alpinen Dianthus-Gruppe“ an der Universität Wien. Vierhapper war Schüler von Anton Kerner von Marilaun, Karl Fritsch sowie Assistent bei Richard Wettstein. Im Frühjahr 1906 habilitierte er sich an der Universität Wien auf Grund seiner Schrift „Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas und Vorderasiens“ und war ab 1915 (Titel) bzw. 1919 (Dienstverhältnis) außerordentlicher Professor für systematische Botanik an dieser Universität. Nebenbei war er ab 1911 bis zu seinem Tod Honorardozent für Botanik und Vorstand der botanischen Lehrkanzel an der Tierärztlichen Hochschule in Wien, heute die Veterinärmedizinische Universität Wien.

Friedrich Vierhapper war einer der Vorläufer des modernen biologischen Kleinartenkonzepts (Valeriana celtica subsp. norica, Soldanella austriaca, Campanula witasekiana, Doronicum glaciale subsp. calcareum) in der Botanik. Sein besonderes Interesse galt der Erforschung der Flora des Lungaus im Land Salzburg. Als Spezialist der Flora der Ostalpen beschäftigte er sich besonders mit den alpinen Arten der Gattungen Dianthus, Erigeron und Soldanella, entdeckte aber auch Arten wie die Zweiblüten-Simse Juncus biglumis oder die Schierlingssilge Conioselinum tataricum als neu für die Flora der Alpen.

Vierhapper beschäftigte sich außerdem mit der Flora der Karpaten, Bosniens, Griechenlands, Kretas sowie mit der Flora Südarabiens und der ostafrikanischen Insel Sokotra. Die von Vierhapper beschriebenen Pflanzen Südarabiens und der Insel Sokotra wurden in den Jahren 1898–1899 von einer Expedition der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften gesammelt und von 1903 bis 1909, u. a. in den „Beiträgen zur Kenntnis der Flora Südarabiens und der Inseln Sokótra, Sémha und 'Abd el Kûri“ publiziert.

1929 veröffentlichte Vierhapper eine anastatische Neuauflage von Anton Kerner von Marilauns berühmtem „Pflanzenleben der Donauländer“ (1863), wobei er dem Urtext 24 Bildtafeln und Ergänzungen in Form von Kommentaren hinzufügte, um zu zeigen, dass sein Lehrer Kerner schon mehr als 60 Jahre zuvor Grundlegendes für die Pflanzensoziologie geleistet hatte.

Vierhapper beging am 11. Juli 1932 Selbstmord. Die genauen Beweggründe seines Freitodes sind nicht ganz klar, aber vermutlich spielten sein angeschlagener Gesundheitszustand (Gelenkrheumatismus) und die Bestellung des Blütenökologen Fritz Knoll und zugleich die Ablehnung seiner Person als Nachfolger des Ordinariats von Richard Wettstein eine große Rolle, wobei letzteres von den historischen Nachrufen von 1932 verschwiegen wird. Vierhapper wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben. Seine knapp 14.000 Herbarbelege vermachte er dem Herbarium des Instituts für Botanik der Universität Wien (Herbarkürzel WU).


Ehrungen


Heinrich von Handel-Mazzetti (1882–1940) beschrieb ihm zu Ehren die Gattung Vierhapperia Hand.-Mazz., welche heute zu Nannoglottis (Asteraceae) gestellt wird.[1]


Literatur



Werke



Einzelnachweise


  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.


Wikisource: Friedrich Vierhapper – Quellen und Volltexte
Personendaten
NAME Vierhapper, Friedrich Karl Max
ALTERNATIVNAMEN Vierhapper, Fritz (Spitzname)
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Botaniker und Pflanzensystematiker
GEBURTSDATUM 7. März 1876
GEBURTSORT Weidenau, Schlesien
STERBEDATUM 11. Juli 1932
STERBEORT Wien

На других языках


- [de] Friedrich Karl Max Vierhapper

[en] Friedrich Karl Max Vierhapper

Friedrich Karl Max Vierhapper (7 March 1876 in Weidenau – 11 July 1932) was an Austrian plant collector, botanist and professor of botany at the University of Vienna. He was the son of amateur botanist Friedrich Vierhapper (1844–1903), botanical abbreviation- "F.Vierh.".

[ru] Фирхаппер, Фридрих

Фридрих Карл Макс Фирхаппер (нем. Friedrich Karl Max Vierhapper; 1876—1932) — австрийский ботаник.



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