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Friedrich Ehrendorfer (* 26. Juli 1927 in Wien) ist ein österreichischer Botaniker und Pflanzensystematiker. Die Abkürzung seines Autorennamens ist Ehrend.


Leben


Friedrich Ehrendorfer studierte von 1945 bis 1949 an der Universität Wien Biologie mit dem Schwerpunkt Botanik und Paläontologie. Er promovierte mit 22 Jahren, mit 28 Jahren erhielt er eine Dozentur. Während eines Fulbright-Stipendiums forschte er in Kalifornien. Von dort brachte er die Ideen der sogenannten 'Modern Synthesis', nämlich die Verbindung von Cytogenetik, Evolutionsforschung und Phylogenie nach Europa und etablierte sie hier. Ehrendorfers Beitrag zum Cold Spring Harbor Symposium 1959 wurde hierbei zum Meilenstein. 1965 wurde er Professor an der Karl-Franzens-Universität Graz, 1970 an der Universität Wien. Er war lange Jahre Vorstand des Instituts für Botanik und Direktor des Botanischen Gartens der Universität Wien. In seine Amtszeit fiel der Ausbau des Instituts, der 1992 beendet werden konnte. 1995 emeritierte Ehrendorfer, setzte seine Forschungen jedoch fort. Seine Frau Luise, geborene Schratt, ist ebenfalls Botanikerin.


Forschung und Wirken


Sein Forschungsschwerpunkt sind Untersuchungen zur karyologischen, molekularen und vergleichenden Evolutionsforschung und Biosystematik der Höheren Pflanzen. Wichtig ist für ihn der interdisziplinäre Dialog zwischen einzelnen botanischen Disziplinen.[1]

Ehrendorfer beschäftigt sich mit der Systematik folgender Gattungen: Labkräuter (Galium), Schafgarben (Achillea), Witwenblumen (Knautia), Wermut (Artemisia), Eichen (Quercus) und Schwingel (Festuca).

Von 1971 bis 1998 war er für fünf Auflagen Mitherausgeber des Strasburger - Lehrbuch der Botanik für Hochschulen und verantwortlich für die Abschnitte Evolution und Systematik, Samenpflanzen und Geobotanik.

Bereits in den 1960er Jahren initiierte er einen Verbreitungsatlas der Gefäßpflanzen Europas. Im Zuge der Vorarbeiten entstand die Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas.

Die Österreichische Botanische Zeitschrift[2] baute er um in die international verbreitete Zeitschrift Plant Systematics and Evolution.

Nach Ehrendorfer ist die Pflanzengattung Ehrendorferia aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae)[3] und eine Blattflohgattung (Phylloidea) mit dem Namen Ehrendorferiana benannt, die auf Cupressaceae saugt.[4][5]


Auszeichnungen und Mitgliedschaften



Schriften



Literatur




Wikispecies: Friedrich Ehrendorfer – Artenverzeichnis

Einzelnachweise


  1. Ehrenmitglied Prof. em. Dr. Friedrich Ehrendorfer (*1927). Deutsche Botanische Gesellschaft.
  2. Österreichische Botanische Zeitschrift = Plant Systematics and Evolution. In: ZOBODAT.at. OÖ Landes-Kultur GmbH;
  3. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018.
  4. Laudatio anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der GfBS an Univ.-Prof. Dr. Friedrich Ehrendorfer. Newsletter der Gesellschaft für Biologische Systematik (Memento vom 19. Juni 2006 im Internet Archive).
  5. Daniel Burckhardt: Ehrendorferiana, a new genus of Neotropical jumping plant lice (Insecta: Hemiptera: Psylloidea) associated with conifers (Cupressaceae). In: Org. Divers. Evol. Bd. 5, Electr. Suppl. 12, 2005, urn:nbn:de:0028-odes0512-3 (PDF-Datei; 997 kB).
  6. Mitgliedseintrag von Friedrich Ehrendorfer (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 19. April 2022.
  7. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  8. Presse-Service Rathauskorrespondenz. In: magwien.gv.at.
Personendaten
NAME Ehrendorfer, Friedrich
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Botaniker und Systematiker
GEBURTSDATUM 26. Juli 1927
GEBURTSORT Wien

На других языках


- [de] Friedrich Ehrendorfer

[en] Friedrich Ehrendorfer

Friedrich Ehrendorfer (born 26 July 1927 in Vienna) is a professor emeritus of plant systematics at the Department of Botany and Biodiversity Research, University of Vienna.[1][2] He is an honorary member of the American Academy of Arts and Sciences.[3] For several years, he co-authored one of the leading university text-books in botany (Strasburger).[4]

[ru] Эрендорфер, Фридрих

Фридрих Эрендорфер (нем. Friedrich Ehrendorfer[1][2][3][4][5][6], 26 июля 1927) — австрийский[1][2] биолог[3], ботаник[2], почётный профессор ботаники[6], профессор систематики и эволюционной ботаники[3], директор Ботанического сада Венского университета[6].



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