Charles François Brisseau de Mirbel (* 27. März 1776 in Paris; † 12. September 1854 in Champerret, Paris)[1] war ein französischer Botaniker. Er war einer der ersten Pflanzenanatomen und -physiologen. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Mirb.“
Charles François Brisseau de Mirbel
Leben
Im Alter von 20 Jahren wurde Brisseau de Mirbel Assistent am Naturkundemuseum in Paris. Dort begann er mit der mikroskopischen Untersuchung von Pflanzengewebe. Mit der Erstauflage seines Traité d'anatomie et de physiologie végétale von 1802 etablierte er sich als einer der französischen Gründerväter der Zellenlehre und Pflanzenphysiologie. Er postulierte, dass alle Pflanzengewebe sich aus Parenchym aufbauen. Seine 1809 veröffentlichte Beobachtung, dass jede Pflanzenzelle von einer durchgehenden Biomembran umgeben ist, ist bis heute sein zentraler Beitrag zur Zytologie.
1803 wurde Brisseau de Mirbel als Superintendent im Garten der Kaiserin Josephine im Schloss Malmaison angestellt. Hier vervollständigte er seine Untersuchungen an Pflanzengeweben und zur Entwicklung pflanzlicher Organe. Er beschrieb dort die Lebermoosgattung Marchantia. 1808 wurde er in die Französische Akademie der Wissenschaften aufgenommen und zum Professor der Botanik an der Sorbonne ernannt.
Nach dem Fall von Napoléon wurde Brisseau de Mirbel Leiter des Jardin des Plantes in Paris. 1807 wurde er korrespondierendes und 1808 Vollmitglied der Académie des sciences.[2] Im Jahr 1820 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. 1837 wählte ihn die Royal Society in London zum auswärtigen Mitglied.[3]
Ehrungen
Nach Mirbel ist die Pflanzengattung MirbeliaSm. aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) benannt.[4]
Werke
Histoire naturelle, générale et particulière de plantes, 1802–1806
Exposition de la théorie de l'organisation végétale, 1809
Traité d'anatomie et de physiologie végétale, 1813
Éléments de physiologie végétale et de botanique, 1815
Notes sur l'embryogénie des Pinus Laricio et sylvestris, des Thuya orientalis et occidentales et du Taxus baccata (zus. mit Édouard Spach) – Annales des Sciences Naturelles, 1843
Organographie et physiologie végétale, 1849
Quellen
Robert Zander:Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg.: Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
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