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Bruno Huber (* 19. August 1899 in Hall in Tirol; † 14. Dezember 1969 in München, Deutschland) war ein österreichischer Botaniker und Hochschulprofessor. Er ist der Enkel des Historikers Alfons Huber und Großvater des deutschen Nephrologen Tobias B. Huber.


Leben


Der Sohn eines Juristen und Enkel des Historikers Alfons Huber studierte Naturwissenschaften an den Universitäten Innsbruck und Wien. In Wien wurde er mit einer Arbeit über das Sumpf-Glanzkraut promoviert.[1] 1925 habilitierte sich Huber an der Universität für Bodenkultur Wien im Fach Botanik.[2] Danach ging er zunächst als Privatdozent an die Universität Greifswald. Von 1927 bis 1932 war er zunächst Privatdozent und ab 1931 außerplanmäßiger Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg am Lehrstuhl von Friedrich Oltmanns.

1932 folgte Huber einem Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Darmstadt, wo er auch Direktor des Botanischen Gartens war. 1934 wechselte er als Ordinarius an die Forstliche Hochschule Tharandt bei Dresden. 1946 wurde er Vorstand des Forstbotanischen Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität München und Ordinarius für Anatomie, Physiologie und Pathologie der Pflanzen. 1964 wurde er emeritiert.


Hauptforschungsgebiete


Bruno Huber war einer der profiliertesten Ökophysiologen seiner Zeit. Außerdem hat er auch die von Andrew Ellicott Douglass entwickelte Jahrringforschung in Deutschland und Mitteleuropa etabliert.

Auf den Gebieten der Physiologie und der Anatomie der Pflanzen gilt Huber unter anderem als Begründer der modernen Gaswechselphysiologie. Weiter hat er zahlreiche Arbeiten über den Wasserhaushalt der Pflanzen erforscht und wesentliche Beiträge zur Lösung des Problems des Wassertransports vom Boden durch den Pflanzenkörper in die Atmosphäre gelöst.

Im Jahr 1932 hat Huber mit einem Mitarbeiter erstmals eine zerstörungsfreie Messung erprobt, bei der Veränderungen im Wasserfluss durch Stängel und Stämme erfasst werden können. Mit seiner thermoelektrische Methode wird der Stamm oder Stängel einer Pflanze und damit das darin bewegte Wasser an einer bestimmten Stelle erhitzt. In einigem Abstand von der Wärmequelle stammaufwärts (also „stromabwärts“) wird ein Thermoelement in den Stamm bzw. Stängel eingeführt. Mit der Verzögerung, mit der dieses Thermoelement auf den entsprechenden Hitzeimpuls anspricht, kann dann die Geschwindigkeit des Saftstromes bestimmt werden. Je stärker eine Pflanze transpiriert, desto schneller erreicht das erhitzte Wasser die Messstelle.

Auch pflanzenanatomische Untersuchungen etwa zu Holz- und Rindenaufbau hat er unternommen.

Auf dem Gebiet der Dendrochronologie haben Huber und seine Mitarbeiter unter anderem eine Standardchronologie der Jahrringbreite für Eichen in Sachsen erarbeitet. Mit dieser konnte das mittlere Jahrringbreitenwachstum in der Zeit von 1390 bis 1670 in dieser Region belegt werden. Um 1940 hat er mit Hilfe der Dendrochronologie eine Mess- und Datierungstechnik entwickelt, mit der er die klimatischen Bedingungen der letzten Jahrtausende in Mitteleuropa systematisch ableiten konnte. Einzelne Abhandlungen veröffentlichte er u. a. in den Jahrbüchern der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft.


Mitgliedschaften und Ehrungen



Schriften (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Zur Biologie der Torfmoororchidee Liparis Loeselii Rich. In: Akademie der Wissenschaften in Wien, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse. Sitzungsberichte. Abteilung 1: Biologie, Mineralogie, Erdkunde. Bd. 130, H. 8/9, 1921, ISSN 0371-4810, S. 307–328.
  2. Die Beurteilung des Wasserhaushaltes der Pflanze. Ein Beitrag zur vergleichenden Physiologie. In: Jahrbücher für wissenschaftlichen Botanik. Bd. 64, Nr. 1, ISSN 0368-136X, 1925, S. 1–120.
Personendaten
NAME Huber, Bruno
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Botaniker und Hochschulprofessor
GEBURTSDATUM 19. August 1899
GEBURTSORT Hall in Tirol
STERBEDATUM 14. Dezember 1969
STERBEORT München, Deutschland



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