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Berthold Carl Seemann[1][2] (auch Karl Berthold Seemann[3]; * 28. Februar 1825 in Hannover; † 10. Oktober 1871 in Javali, Nicaragua) war ein deutscher Reisender, Naturforscher, Botaniker und Pflanzensammler. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Seem.

Berthold Carl Seemann
Berthold Carl Seemann

Leben und Wirken


Berthold Seemann wurde 1825 in Hannover geboren als zweiter Sohn[2] des am dortigen Hoftheater tätigen Klarinettisten[1] und königlich hannoverschen Kammermusikers Wilhelm Seemann[2] und dessen Ehefrau Caroline.[4] Der spätere Redakteur und Mitherausgeber der botanischen Fachzeitschrift Bonplandia Wilhelm Eduard Gottfried Seemann († 1868) war sein Bruder.

1846 wurde Seemann von der britischen Admiralität als Naturforscher der Expedition beigegeben, die Sir Henry Kellett mit dem Schiff Herald unternahm. Dabei besuchte er Mittel- und Südamerika. 1848 erhielt die Herald den Auftrag, von der Beringstraße aus ins Eismeer vorzudringen, um das Schicksal des verschollenen John Franklin und seiner Expedition zu klären. Auf diese Weise machte Seemann drei Forschungsreisen ins Arktische Meer mit. 1849 kehrte er nach Mazatlán zurück, bereiste Mexiko, drang 1850 noch einmal bis ins Eismeer vor und traf im Juli 1851 wieder in London ein.

Berthold Seemann wurde am 13. März 1852 unter der Matrikel-Nr. 1649 mit dem akademischen Beinamen Bonpland[5] zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[6]

Im Februar 1860 trat Seemann eine zweite größere Reise an, auf der er insbesondere die Fidschi-Inseln erforschte und den Namen der Menschenfressertomate prägte. 1864 bis 1866 bereiste er Venezuela und Zentralamerika. Seemann war zeitweise an den Botanischen Gärten in Hannover und in Kew beschäftigt. 1853 bekam er den Dr. h. c. von der Universität Göttingen verliehen; von 1853 bis 1862 war er Herausgeber der Zeitschrift Bonplandia,[7] 1863 bis 1871 war er Herausgeber des Journal of Botany, British and Foreign.

Nachdem er einige Zeit Verwalter einer Zuckerplantage in Panama war, starb Seemann am 10. Oktober 1871 in Javali (Nicaragua), wo er dem Direktorium einer Goldminengesellschaft angehörte.


Ehrungen


Die Pflanzengattungen Seemannia Regel (heute in die Gattung Gloxinia, Familie Gesneriengewächse (Gesneriaceae), eingegliedert), Seemannantha Alef. aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) sowie Seemannaralia R. Viguier aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae) wurden nach ihm benannt.[8][9]

Reise um die Welt und drei Fahrten der Königlich Britischen Fregatte Herald …
Reise um die Welt und drei Fahrten der Königlich Britischen Fregatte Herald …

Schriften (Auswahl)



Literatur




Wikisource: Bonplandia – Quellen und Volltexte
Wikisource: Journal of Botany – Quellen und Volltexte

Anmerkungen und Einzelnachweise


  1. H. G. Reichenbach: Dr. Berthold Seemann, in Anton de Bary, Gregor Kraus (Hrsg.): Botanische Zeitung, 30. Jahrgang (1872), Leipzig: Verlag von Arthur Felix, Spalte 503–510; Digitalisat über Google-Bücher
  2. Joseph Meyer: Seemann, Berthold, deutscher Reisender, in ders. (Hrsg.): Das große Conversations-Lexicon für die gebildeten Stände ..., fünfter Supplement-Band, Hildburghausen, Amsterdam, Paris, Philadelphia: Druck und Verlag des Bibliographischen Instituts, 1854, S. 703–704; Digitalisat über Google-Bücher
  3. Willi Ule: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während der Jahre 1852–1887. Mit einem Rückblick auf die frühere Zeit ihres Bestehens. In Commission bei Wilhelm Engelmann in Leipzig, Halle 1889, Nachträge und Ergänzungen zur Geschichte Neigebaur’s, S. 185 (archive.org).
  4. G. S. Boulger, revised by Andrew Grout: Seemann, Berthold Carl, in: Oxford Dictionary of National Biography; Vorschau Extrakt
  5. Die Wahl seines akademischen Beinamens war eine Reminiszenz an den französischen Naturforscher Aimé Bonpland.
  6. Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 277 (archive.org)
  7. Bonplandia, Zeitschrift ..., in: Hamburger Garten- und Blumenzeitung, 19. Jg. 1863, Norbert Kittler, Hamburg 1863, S. 285, (Mitteilung über die Einstellung)
  8. Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg.: Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
  9. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
Personendaten
NAME Seemann, Berthold
ALTERNATIVNAMEN Seemann, Karl Berthold; Seemann, Berthold Carl (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Reisender und Naturforscher
GEBURTSDATUM 28. Februar 1825
GEBURTSORT Hannover
STERBEDATUM 10. Oktober 1871
STERBEORT Javali, Nicaragua

На других языках


- [de] Berthold Seemann

[en] Berthold Carl Seemann

Berthold Carl Seemann (25 February 1825, in Hanover, Germany – 10 October 1871, in Nicaragua, Central America), was a German botanist. He travelled widely and collected and described plants from the Pacific and South America.

[ru] Земан, Бертольд Карл

Берто́льд Карл Зе́ман (нем. Berthold Carl Seemann, 28 февраля 1825, Ганновер — 10 октября 1871, Никарагуа) — немецкий ботаник и путешественник.



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