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Arnold Dodel-Port (* 16. Oktober 1843 in Affeltrangen, Kanton Thurgau als Arnold Dodel; † 11. April 1908 in Zürich) war ein Schweizer Botaniker.

Arnold Dodel-Port (um 1880)
Arnold Dodel-Port (um 1880)

Leben


Arnold Dodel wurde in Affeltrangen als Sohn des Bauern Jakob Dodel geboren. Nach einer Ausbildung am Lehrerseminar in Kreuzlingen war er von 1863 bis 1864 als Lehrer in Hauptwil (heute eine Ortschaft in der Gemeinde Hauptwil-Gottshaus) tätig.[1] Nach einem Aufenthalt in Genf besuchte er 1865 bis 1867 das Polytechnikum Zürich und studierte von 1867 bis 1869 Naturwissenschaften im Fachbereich Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dort war er Schüler des Botanikers Carl Wilhelm von Nägeli.[2] 1869 promovierte er in Freiburg im Breisgau zum Doktor der Philosophie. Danach zog es ihn wieder nach Zürich, wo er als Privatdozent 1870 seine Habilitationsschrift «Der Uebergang des Dicotyledonen-Stengels in die Pfahlwurzel» verfasste.

1875 heiratete er Carolina Port (* 1856), Tochter eines Nordbahnbeamten in Wien,[3] mit der er gemeinsam 1878 einen anatomisch-physiologischen Atlas der Botanik herausgab. Von 1880 bis zu seiner Emeritierung aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 1903 war er als Professor für Botanik an der Universität Zürich tätig. Dodel-Port stand viele Jahre in einem sehr freundschaftlichen Verhältnis zu dem österreichischen Bauernphilosophen Konrad Deubler.[4] Nach dessen Tod 1884 wandte sich Dodel-Port mit einem Aufruf, der in zahlreichen Zeitungen des deutschen Sprachraums veröffentlicht wurde, an die Bekannten und Freunde Deublers, um dessen verstreute Briefe und Erinnerungen zu sammeln.[5] Im Jahre 1886 konnte er Deubler mit dem zweibändigen Werk: Konrad Deubler. Tagebücher, Biographie und Briefwechsel, ein literarisches Denkmal setzen.

1890 wurde die Ehe mit Carolina Dodel-Port geschieden. In zweiter Ehe heiratete er 1891 Luise Henriette Müller (1863–1946) aus Hirschfelde in Sachsen, Tochter von Heinrich Müller (1824–1899),[6] dem Inhaber der Flachsspinnerei Hirschfelde H. C. Müller. Aus dieser Ehe gingen die beiden Töchter Erika Molinari geb. Dodel (1893–1931) und Hanna Dodel (1895–1986) hervor.[7]

Von 1899 bis 1901 war Dodel-Port Präsident des Deutschen Freidenkerbundes. 1906 war er Gründungsmitglied des Deutschen Monistenbundes. Nach Scheidung seiner zweiten Ehe 1906 verstarb er am 11. April 1908. Dodel-Port, der mit Charles Darwin und Ernst Haeckel korrespondierte, nahm in seinen Schriften einen evolutionistisch-monistischen Standpunkt ein und trug zur Popularisierung der modernen Evolutionslehre bei.[1] Briefe und Materialien aus seinem Nachlass befinden sich in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich.

Gelegentlich wird behauptet, dass Arnold Dodel-Port auch unter dem Pseudonym Rudolf Bommeli geschrieben hätte.[8] Bei Rudolf Bommeli handelt es sich aber um einen Schüler Dodel-Ports.[9]


Schriften



Literatur




Commons: Arnold Dodel-Port – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Arnold Dodel, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), siehe Weblinks
  2. Andreas W. Daum: Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert. R. Oldenbourg Verlag München 2002, S. 483.
  3. Port (oo Dodel) (Frl.) Carolina, Matrikeledition Universität Zürich – Matrikelnummer 4768
  4. Arnold Dodel-Port (Hrsg.): Konrad Deubler. Tagebücher, Biographie und Briefwechsel des oberösterreichischen Bauernphilosophen. B. Elischer Verlag Leipzig 1886, S. XII.
  5. Abgedruckt zum Beispiel am 3. Januar 1885 in der Wiener Neuen Freien Presse: Digitalisat der Österreichischen Nationalbibliothek.
  6. Müller (oo Dodel) (Frl.) Louise (Henriette), Matrikeledition Universität Zürich – Matrikelnummer 7676
  7. Geschichte der Flachsspinnerei, In: Gemeindeblatt Hirschfelde, 17.Jahrgang, 2006 (Memento vom 21. April 2014 im Internet Archive) (PDF; 797 kB), S. 15
  8. Max Schwarz: Seit 1881. Biographie des Verlages J. H. W. Dietz Nachf., J. H. W. Dietz Nachf., Berlin / Bonn-Bad Godesberg 1973, S. 43 und 44.
  9. Marc Vuilleumier: Rudolf Bommeli. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 6. Oktober 2004, abgerufen am 16. Juni 2019.
Personendaten
NAME Dodel-Port, Arnold
ALTERNATIVNAMEN Dodel, Arnold
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Botaniker
GEBURTSDATUM 16. Oktober 1843
GEBURTSORT Affeltrangen
STERBEDATUM 11. April 1908
STERBEORT Zürich



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