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Die Sicheltanne (Cryptomeria japonica) oder Sugi (japanisch ), auch Japanische Zeder genannt, ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Cryptomeria in der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae).

Wuchsform im Forst
Wuchsform im Forst
Sicheltanne

Sicheltanne (Cryptomeria japonica)

Systematik
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)
Unterfamilie: Taxodioideae
Gattung: Cryptomeria
Art: Sicheltanne
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Cryptomeria
D.Don
Wissenschaftlicher Name der Art
Cryptomeria japonica
(Thunb. ex L. f.) D.Don

Beschreibung


Illustration
Illustration
Zweige mit Zapfen
Zweige mit Zapfen
Reife Zapfen am Zweig und Samen
Reife Zapfen am Zweig und Samen
Jōmon Sugi auf Yakushima, mit 2170 bis 7200 Jahren[1] eines der ältesten Exemplare dieser Art
Jōmon Sugi auf Yakushima, mit 2170 bis 7200 Jahren[1] eines der ältesten Exemplare dieser Art
Sicheltanne im Alter von einem Jahr
Sicheltanne im Alter von einem Jahr

Erscheinungsbild


Die Sicheltanne ist ein immergrüner Baum, der in seiner Heimat Wuchshöhen von 50 Metern erreichen kann, in Mitteleuropa nur etwa 15 Meter.[2] Der Stamm ist gerade und schlank. Die relativ weiche Borke ist zunächst auffällig rotbraun und wird im Alter dunkelbraun; sie löst sich in Längsstreifen vom Stamm. Die Baumkrone ist dicht beastet, kegelförmig oder pyramidal und schließt im Gipfel rund ab. Die langen jungen Zweige sind oft hängend, wobei die chinesische Varietät schlaffere Zweige aufweist als die japanische.


Nadeln


Die frischgrünen harten Nadeln sind bis zu 30 Millimeter lang und sind lang zugespitzt, ihre Basis läuft am Zweig herab. Die chinesische Varietät hat längere Nadeln als die japanische. Die Nadeln stehen spiralig am Zweig, sind sichelförmig gebogen (daher Sicheltanne) und haben auf beiden Seiten Spaltöffnungsreihen.


Blüten, Zapfen und Samen


Die Sicheltanne ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch).

Die männlichen Zapfen stehen in den Achseln von Nadelblättern in Gruppen von etwa 20 am Ende von Seitenzweigen. In unreifem Zustand sind sie grün, im reifen gelb bis orange. In Japan sind die Pollen, die von Februar bis April auftreten, der häufigste Verursacher von Heuschnupfen, auch weil die Bäume etwa 12 % der Landesfläche ausmachen.[3] Die weiblichen Zapfen stehen am Ende von kurzen Zweigen und sind zur Blütezeit nach unten geneigt. Sie ähneln einem Brause-/Duschkopf.[4] Pro Zapfenschuppe werden (zwei bis) drei Samenanlagen gebildet, die in der Achsel der Deckschuppe stehen.[4] Nach der Bestäubung wachsen die Zapfen heran und wenden sich um etwa 180° nach oben, sodass die reifen, braunen Zapfen aufrecht an gekrümmten Stielen stehen. Sie sind bis 3 Zentimeter lang. Zur Reife sind Samen- und Deckschuppe im unteren Bereich zu weiten Teilen miteinander verwachsen, und nur die Spitzen sind frei.[4] Die Samenschuppe zeichnet sich durch meist fünf dornförmige Zähne aus, die Spitze der Deckschuppe ist nach hinten gebogen. Bei der Sicheltanne ist nicht selten ein Durchwachsen der Zapfen zu beobachten, bei denen oben aus dem Zapfen ein kurzer beblätterter Zweig steht. Die Samen reifen im Jahr der Bestäubung, sie sind etwa 6 Millimeter lang und schmal geflügelt. Die Zapfen verbleiben am Baum.


Chromosomenzahl


Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22, selten auch 33.[5]


Vorkommen


Die Sicheltanne ist in Ostasien heimisch. Ihre ursprüngliche Heimat ist China und Japan (siehe Varietäten).

Die Sicheltanne bevorzugt kühle feuchte Gebiete, wo sie sich als raschwüchsig erweist.


Systematik


Die Erstveröffentlichung erfolgte 1781 unter dem Namen (Basionym) Cupressus japonica Thunb. ex L.f. Die Neukombination zu Cryptomeria japonica erfolgte 1839 durch David Don.[6]

Es gibt zwei Varietäten:

Stammquerschnitt
Stammquerschnitt
Holz derCryptomeria japonica
Holz derCryptomeria japonica

Nutzung


Die Sicheltanne wurde in Asien als Forstbaum weit verbreitet, so unter anderem im indischen Darjeeling und Sikkim, wo sie als Dhuppi bezeichnet wird. In Japan wird eine als "Daisugi" bezeichnete Methode zum Beschnitt der Bäume angewandt, um geradwüchsige Stämme zu erzeugen.

Nach Europa wurde sie 1842 aus China und 1861 aus Japan eingeführt. In mitteleuropäischen Parks und Gärten wird sie nur selten als Zierpflanze verwendet. Auf den Azoren wächst die Sicheltanne inzwischen auf 60 % der Forstflächen.

Aus dem Holz und den Blättern wird in Japan das ätherische Sugiöl gewonnen.[7] Das Baumharz enthält unter anderem Phenolsäure.[8]


Schnittholz


Das Holz der Cryptomeria japonica ist rosa bis rötlich gefärbt, duftet aromatisch und ist dauerhaft, obwohl es weich und leicht ist und sich einfach bearbeiten lässt. Eingesetzt wird es traditionell zur Herstellung von Holzfässern und anderen Gefäßen, zum Möbel- und Innenausbau, teilweise auch als Bauholz und zur Fertigung von Furnier und Sperrholz.

Das trockene Holz hat eine Dichte von 300–420 kg/m3.[9]

Das Elastizitätsmodul beträgt axial 8017 MPa, radial 753 MPa und tangential 275 MPa.[9]


Zuchtformen


Zuchtformen sind:[10]


Quellen



Einzelnachweise


  1. Reisen in Japan: Yakushima. In: Neues aus Japan Nr. 25. Botschaft von Japan, Dezember 2006, abgerufen am 22. Dezember 2008.
  2. Peter Schütt, Klaus Jürgen Lang, Hans Joachim Schuck: Nadelgehölzer in Mitteleuropa. Bestimmung, Beschreibung, Anbaukriterien. 1984, Stuttgart, Gustav Fischer. ISBN 3-437-20314-2.
  3. Amber Chang: Hay fever (花粉症). (Nicht mehr online verfügbar.) In: E-Ibaraki Report. Ibaraki International Affairs Division, Präfektur Ibaraki, 27. Juni 2007, archiviert vom Original am 10. April 2009; abgerufen am 10. Mai 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pref.ibaraki.jp
  4. Armin Jagel, Veit Martin Dörken: Die Zapfen der Zypressengewächse (Cupressaceae) – Teil 1: Unterfamilien Cunninghamioideae, Athrotaxoideae, Taiwanioideae, Sequoioideae, Taxodioideae. In: Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Band 100, 2015, S. 161–176.
  5. Cryptomeria japonica bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis..
  6. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Cryptomeria. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 1. April 2019.
  7. Steffen Arctander (Hrsg.): Perfume and Flavor Materials of Natural Origin. Dänemark 1960, S. 142, 197, online auf babel.hathitrust.org, abgerufen am 16. November 2017.
  8. Cryptomeria japonica. World Agroforestry Centre. Abgerufen am 4. Dezember 2014.
  9. B. Anshari, Z.W. Guan, A. Kitamori, K. Jung, I. Hassel, K. Komatsub: Mechanical and moisture-dependent swelling properties of compressed Japanese cedar. In: Construction and Building Materials. 25, Nr. 4, 2010, S. 1718–1725. doi:10.1016/j.conbuildmat.2010.11.095.
  10. Sorten 'Araucarioides', 'Bandai-Sugi', 'Elegans', 'Elegans Nana', 'Globosa Nana', 'Jindai-Sugi' und 'Vilmoriniana': Siehe Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica: Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5.


Wiktionary: Sicheltanne – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Sicheltanne (Cryptomeria japonica) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Sicheltanne

[en] Cryptomeria

Cryptomeria (literally "hidden parts") is a monotypic genus of conifer in the cypress family Cupressaceae, formerly belonging to the family Taxodiaceae. It includes only one species, Cryptomeria japonica (syn. Cupressus japonica L.f.). It used to be considered by some to be endemic to Japan (see remark below under 'Endemism'), where it is known as Sugi (杉).[2] The tree is called Japanese cedar[3] or Japanese redwood[4][5] in English. It has been extensively introduced and cultivated for wood production on the Azores.

[es] Cryptomeria japonica

Cryptomeria japonica es la única especie del género de coníferas de la familia de las taxodiáceas. Es endémica de Japón, donde se conoce con el nombre japonés de sugi (杉). Es una importante especie forestal en China, donde fue introducida hace muchos siglos, y también en Taiwán, donde comenzó a cultivarse durante la dominación japonesa. [2] En Occidente se ha incrementado el uso del término «sugi» para referirse a este árbol, denominación más adecuada que el usado antiguamente en inglés, «cedro japonés», porque el sugi no es un auténtico cedro (Cedrus).

[ru] Криптомерия

Криптоме́рия япо́нская (лат. Cryptoméria japónica) — вечнозелёное дерево семейства Кипарисовые (Cupressaceae); единственный вид рода Криптомерия (Cryptomeria). Растение называют также япо́нским ке́дром. Считается национальным деревом Японии.



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