Der Kleine Wasserschlauch (Utricularia minor) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wasserschläuche (Utricularia) innerhalb der Familie der Wasserschlauchgewächse (Lentibulariaceae). Diese Fleischfressende Pflanzenart (Karnivore) lebt untergetaucht in nährstoffarmen, moorigen Gewässern.
Der Kleine Wasserschlauch ist eine sommergrüne, wurzellose, untergetauchte Wasserpflanze, die Wuchshöhen von 4 bis 15Zentimetern erreicht. Neben grünen Tauchsprossen sind meist auch sehr zarte, bleiche Schlammsprossen vorhanden, mit denen die Pflanze verankert sein kann. Die Laubblätter haben zwei bis zehn Fangblasen an den ganzrandigen oder einzähnigen Zipfeln. Die Blattzipfel stehen meist zu 7 bis 22 (extrem: 2 bis 37) an den bis zu zwei Zentimeter breiten Blättern. Die Endzipfel weisen keine borstige Bewimperung auf, es ist höchstens eine Endborste vorhanden.
Die meist 5 bis 15 Zentimeter langen Trauben bestehen aus 2 bis 5 (6) blassgelben Blüten, die 6 bis 9 Millimeter lang sind und sich zwischen Juni und August über die Wasseroberfläche erheben. Ihr Sporn ist ungefähr so lang wie breit und stumpf kegelförmig. Die nach unten gebogene, kreisrunde Unterlippe ist länglich und 5 bis 8 Millimeter breit. Der Gaumen der Unterlippe ist flach und verschließt den Schlund nicht vollständig.
Der Kleine Wasserschlauch wächst in oligo- bis mesotrophen Gewässern wie Torfstichen, Teichbuchten, Moorschlenken und -tümpeln. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Scorpidio-Utricularietum minoris aus dem Verband der Moortümpel-Wassrschlauchgesellschaften (Sphagno-Utricularion).[1]
Die Art ist in den subarktischen und gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel verbreitet und kommt außerdem in Neuguinea vor.[2] In Deutschland kommt sie etwas stetiger in Südbayern, zerstreut in Mittel- und Nordbayern, dem südlichen Baden-Württemberg, Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen sowie selten in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vor und gilt als „stark gefährdet“.
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Obwohl sie in einigen Teilen ihres Verbreitungsgebietes gefährdet oder vom Aussterben bedroht ist, gilt die gesamte Art aufgrund ihrer weiten Verbreitung als Least Concern (gering gefährdet). Es sind keine artspezifischen Bedrohungen bekannt.[3]
Literatur
Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.):Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
Henning Haeupler, Thomas Muer:Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (=Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
Einzelnachweise
Erich Oberdorfer:Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S.870.
Rafaël Govaerts (Hrsg.): Utricularia minor. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 24.April 2020.
Utriculariaminor in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN2013.2.Eingestellt von: Lansdown, R.V., 2012.Abgerufen am 18. Mai 2014.
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