bio.wikisort.org - Pflanze

Search / Calendar

Der Kanonenkugelbaum (Couroupita guianensis) ist eine Baumart aus der Familie der Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae). Er gehört zu der nur drei Arten umfassenden Gattung Couroupita.

Kanonenkugelbaum

Kanonenkugelbaum (Couroupita guianensis)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae)
Gattung: Couroupita
Art: Kanonenkugelbaum
Wissenschaftlicher Name
Couroupita guianensis
Aubl.

Beschreibung


Halbierte Blüte von Couroupita guianensis
Halbierte Blüte von Couroupita guianensis
Blüten eines Kanonenkugelbaums
Blüten eines Kanonenkugelbaums
Illustration einer Blüte
Illustration einer Blüte

Vegetative Merkmale


Frucht und Blüten von Couroupita guianensis
Frucht und Blüten von Couroupita guianensis

Der meist halbimmergrüne Kanonenkugelbaum erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 30–35 Metern. Die Borke ist braun-gräulich und relativ glatt und etwas texturiert bis leicht rissig bis schuppig.

Gedrängt an den Zweigenden sitzen die verkehrt-eiförmigen bis -eilanzettlichen, einfachen und wechselständigen, ganzrandigen Laubblätter. Sie werden 8 bis 30, selten bis 60 Zentimeter lang und 3 bis 10 Zentimeter breit. Die Blattoberseite ist kahl, auf der Unterseite sind die Blattadern und insbesondere die Achseln der Blattadern behaart. Am Grund läuft das ledrige Blatt spitz bis keilförmig in den 0,5 bis 3 Zentimeter langen, kurzen Blattstiel, das vordere Ende ist spitz oder bespitzt bis rundspitzig oder abgerundet. Die Nervatur ist gefiedert und unterseits erhaben. Die Blätter werden bis zu vier Mal im Jahr komplett abgeworfen und innerhalb einer Woche durch neu ausgetriebene ersetzt.


Generative Merkmale


Der Blütenstand entspringt kauliflor am Stamm oder an älteren Ästen ramiflor. Er ist zumeist unverzweigt und traubig, wächst aber über einen langen Zeitraum, verzweigt sich dann und wann rispig, und kann nach mehreren Jahren einige Meter lang werden. Dabei bilden sich an der Spitze immer neue Blüten, selten bilden sich an der Blütenstandsachse auch Blätter.

Die einzelne, angenehm duftende und zwittrige Blüte sitzt an einem 1,2 bis 6 Zentimeter langen Blütenstiel und misst 5 bis 6 Zentimeter im Durchmesser. Der Blütenstiel hat ein „Gelenk“ am oberen Ende. Bei den Blüten sind kleine Trag- und Vorblätter vorhanden. Die sechs kleinen, dreieckigen und gelblichen Kelchblätter sind bis auf einen Zipfel miteinander verwachsen. Die sechs großen, verkehrt-eiförmigen Kronblätter sind auf der Außenseite rot-gelblich, innen rot- bis orange-rosa, teils etwas weißlich an der Basis. Etwa 600 bis 700 Staubblätter sind mit der Basis ihrer Staubfäden zu einem breiten Ring verwachsen. Der Ring setzt sich auf einer Seite zungen- und haubenförmig fort. In der Biegung dieser außen weißen bis leicht rosafarbenen Haube befinden sich keine Staubblätter, erst weiter vorne wieder. Diese Staubblätter auf dem Fortsatz sind zu drei bis sechs in Gruppen miteinander verwachsen, es kommen hier oft sterile Staminodien vor. Der Pollen der Ring- und Haubenstaubblätter ist unterschiedlich ausgebildet. Der halboberständige, mehrkammerige Fruchtknoten, mit einem kurzen Griffel, ist von einem becherförmigen Blütenbecher umgeben und oberseits von dem Staubblattring. Die Blüten führen keinen Nektar.

Als Blütenbesucher wurden meist verschiedene Bienen beobachtet, etwa aus den Gattungen Apis, Bombus, Trigona und Xylocopa. Auch Wespen und einzelne Fliegen wurden beobachtet. Die Blüten werden auch von Fledermäusen bestäubt.[1]

Aus bestäubten Blüten entwickeln sich große, rotbräunliche bis gräuliche, kugelförmige und vielsamige, schwere Früchte mit einem Durchmesser von 12 bis 24 Zentimeter. Im vorderen Drittel der Frucht sind Reste des oberen Fruchtknotenteils zu sehen. Die Früchte besitzen eine verholzte, warzige bis schorfige Schale und fallen geschlossen vom Baum. Sie enthalten 80 bis 300 ovale und behaarte Samen, die in einer faserigen, weichen und rötlich-braunen, an der Luft bläulich-grün werdenden, Pulpe eingebettet sind.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.[2]


Verbreitung


Die Art ist im nördlichen Südamerika beheimatet. Im Norden reicht das Areal nach Panama und Costa Rica (dort eventuell nur angepflanzt), im Südwesten entlang des Osthangs der Anden bis Ecuador, im Südosten etwa bis zur Amazonasmündung in Brasilien. Durch die weite Verbreitung als Ziergehölz ist das natürliche Areal nicht mit Sicherheit zu bestimmen. Die Art ist auch in Asien in Vietnam beheimatet.


Verwendung


Die Früchte können gegessen werden, sind aber wegen des fauligen Geruchs stark gewöhnungsbedürftig.

Das weiche und leichte Holz ist nicht besonders wertig.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Couroupita guianensis bei National Tropical Botanical Garden, Hawaii, abgerufen am 30. September 2019 (unter Connections, mit vielen Bildern).
  2. Couroupita guianensis bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.


Commons: Kanonenkugelbaum (Couroupita guianensis) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Kanonenkugelbaum

[en] Couroupita guianensis

Couroupita guianensis, known by a variety of common names including cannonball tree,[3] is a deciduous tree in the flowering plant family Lecythidaceae. It is native to the tropical forests of Central and South America,[1] and it is cultivated in many other tropical areas throughout the world because of its beautiful, fragrant flowers and large, interesting fruits. Fruits are brownish grey.[4] There are potential medicinal uses for many parts of Couroupita guianensis,[5] and the tree has cultural and religious significance in India.[5] In Sri Lanka, the cannonball tree has been widely misidentified as Sal, after its introduction to the island by the British in 1881, and has been included as a common item in Buddhist temples as a result.[6]

[es] Couroupita guianensis

El ayahuma, taparón o bala de cañón (Couroupita guianensis) es una especie de árbol siempreverde, oriundo de la región guayanesa. El nombre de taparón se debe a la semejanza entre sus frutos y los de la tapara. Este árbol está relacionado con la nuez del Brasil, que es nativa de la Amazonia Peruana, del norte tropical de Sudamérica, Centroamérica y el sur caribeño, pero se trata de dos especies distintas.

[ru] Курупита гвианская

Курупита гвианская (лат. Couroupita guianensis) — вечнозелёное дерево семейства Лецитисовые, произрастающее в тропических областях Южной Америки, на островах Карибского моря и в Южной Индии. Это дерево ещё называют деревом пушечных ядер Lecythidaceae Pages (англ.). Дата обращения: 26 ноября 2011. Архивировано 17 марта 2012 года..



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии