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Der Amerikanische Baumwürger (Celastrus scandens), selten auch Amerikanisches Bittersüss oder Baummörder[1] genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae). Sie stammt hauptsächlich aus dem östlichen und zentralen Nordamerika. Sie wird als Zierpflanze verwendet.

Amerikanischer Baumwürger

Amerikanischer Baumwürger (Celastrus scandens)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Spindelbaumartige (Celastrales)
Familie: Spindelbaumgewächse (Celastraceae)
Gattung: Baumwürger (Celastrus)
Art: Amerikanischer Baumwürger
Wissenschaftlicher Name
Celastrus scandens
L.

Beschreibung



Erscheinungsbild und Rinde


Der Amerikanische Baumwürger wächst als laubabwerfende, im Uhrzeigersinn windende Liane, die Wuchshöhen von 5 bis 8 Metern erreicht. Die Sprossachsen sind meist schlank. Die braune Rinde besitzt helle Lentizellen.


Blatt


Die wechselständig angeordneten Laubblätter besitzen hellgrüne Blattstiele. Die einfache, dünne[2] Blattspreite ist länglich, elliptisch bis eiförmig oder verkehrt-eiförmig mit gerundeter bis spitzer Basis und zugespitztem bis geschwänztem oberen Ende. Der Blattrand ist gesägt bis gekerbt. Auf jeder Seite des erhabenen Mittelnerves befinden sich drei bis vier Seitennerven. Die im Sommer dunkelgrünen Laubblätter verfärben sich im Herbst gelb. Es sind minimale und abfallende Nebenblätter vorhanden.[2]


Blütenstand und Blüte


Kapselfrüchte
Kapselfrüchte
Arillus
Arillus
Samen
Samen

Der Amerikanische Baumwürger ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), aber es kommen auch zwittrige Blüten vor. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juni. Sechs oder mehr Blüten stehen in end- oder achselständigen, unscheinbaren rispigen Blütenständen zusammen. Die relativ kleinen, meist funktionell eingeschlechtigen oder selten zwittrigen, kurz gestielten Blüten mit doppelter Blütenhülle sind radiärsymmetrisch und fünfzählig sowie gelblich-grün bis grünlich-weiß. Die Blütenstiele sind mit einem „Gelenk“ unterteilt.[2] In den männlichen Blüten ist ein Kreis mit fünf Staubblättern und ein Pistillode vorhanden. In den weiblichen Blüten mit Staminodien ist der oberständige Fruchtknoten gut ausgebildet, und der gedrungene Griffel endet in einer dreilappigen Narbe. Es ist jeweils ein Diskus vorhanden. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen.


Frucht und Samen


Die bei einem Durchmesser von etwa 1 Zentimeter kugelrunden, ledrigen Kapselfrüchte mit Griffelresten färben sich bei Reife gelb-orange und öffnen sich mit drei Klappen. Drei bis sechs Samen stehen kugelig zusammen. Die bei einer Länge von etwa 6 mm ellipsoiden Samen sind von einem fleischigen, leuchtend roten bis orangefarbenen Arillus umhüllt und werden von Vögeln gefressen. Die Früchte reifen von August bis Oktober und bleiben bis zur Mitte des Winters erhalten. Man benötigt männliche und weibliche Exemplare, um Früchte und reife Samen als Dekoration im Garten oder Park und als Futter für Vögel zu erhalten.


Chromosomenzahl


Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46.[3]


Verbreitung


Celastrus scandens besitzt eine weite Verbreitung hauptsächlich im östlichen und zentralen Nordamerika. Er kommt vor in der kanadischen Provinz Ontario, im südlichen Quebec, südlichen Manitoba sowie südöstlichen Saskatchewan und in den Bundesstaaten der Vereinigten Staaten Connecticut, Indiana, Maine, Massachusetts, Michigan, New Hampshire, New Jersey, New York, Ohio, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont, Illinois, Iowa, Kansas, Minnesota, Missouri, Nebraska, North Dakota, Oklahoma, South Dakota, Wisconsin, östlichen Montana, östlichen Wyoming, nördlichen Alabama, Arkansas, Delaware, nördlichen Georgia, Kentucky, Maryland, nördlichen Mississippi, westlichen North Carolina, South Carolina, Tennessee, Virginia sowie Texas.[4]


Systematik


Die Erstveröffentlichung von Celastrus scandens erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 196[5].[6] Das Artepitethon scandens kommt aus dem Griechischen und bedeutet kletternd. Synonyme für Celastrus scandens L. sind: Celastrus bullata L., Euonymoides scandens (L.) Moench.


Nutzung


Celastrus scandens wurde von den indigenen Völkern Nordamerikas vielfältig genutzt. Blätter, Rinde und Wurzeln dienten zum Heilen von Rheumatismus, Geburtsschmerzen, Verdauungsproblemen, Hautgeschwüren, Husten, Tuberkulose, Zahnschmerzen und sogar Krebs. Die innere Rinde wurde manchmal während Hungersnöten zu einer dicken Suppe gekocht. Aus den giftigen Früchten wurde ein Gift hergestellt.

Heute wird Celastrus scandens in Parks und Gärten als Zierpflanze genutzt. Er ist in den gemäßigten Breiten winterhart und dient der Begrünung von Fassaden oder Zäunen.


Quellen



Einzelnachweise


  1. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 86, archive.org.
  2. John Torrey: A Flora of the State of New York. Vol. I, 1843, S. 140 f, online biodiversitylibrary.org.
  3. Celastrus scandens bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  4. Celastrus scandens im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  5. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  6. Celastrus scandens bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis.


Commons: Amerikanische Baumwürger (Celastrus scandens) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Amerikanischer Baumwürger

[en] Celastrus scandens

Celastrus scandens, commonly called American bittersweet or bittersweet,[1] is a species of Celastrus that blooms mostly in June and is commonly found on rich, well-drained soils of woodlands. It is a sturdy perennial vine that may have twining, woody stems that are 30 feet (9.1 m) or longer and an inch or more thick at the base. The stems are yellowish-green to brown and wind around other vegetation, sometimes killing saplings by restricting further growth. It has tiny, scentless flowers at the tips of the branches. It has colorful, orange fruits that are the size of a pea. These fruits are poisonous to humans when ingested, but are favorites of birds.[2] C. scandens roots were used by Native Americans and pioneers to induce vomiting, to treat venereal disease, and to treat symptoms of tuberculosis.[3]

[es] Celastrus scandens

Celastrus scandens o Falsa dulcamara es una especie de enredadera que florece sobre todo en junio y se encuentra en ricos suelos bien drenados de los bosques. Es originario de Canadá y Estados Unidos.



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